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Warum ich es liebe, für mich – und noch lieber für andere – zu schreiben und zu bloggen!

– Dieser Beitrag aus 2021 wurde am 8. November 2023 anlässlich der Blogparade von Gabi Kremeskötter überarbeitet und aktualisiert. Sie fragt: Warum schreibst du – und welche Geschichte steckt hinter deinem Blog? Diese Frage beantworte ich hier. –

Ich bin keine Schriftstellerin, und bis 2021 war ich auch keine Bloggerin und auch keine Elfchen-Dichterin. Dennoch bezeichne ich mich selbst seit langem als „Frau der Worte“, denn das Schreiben prägt mein Leben fast von Anfang an. Und das kam so:

Ich liebe das Schreiben für mich

Das Schreiben gehört zu mir, seitdem ich alt genug war, einen Stift zu halten und damit gezielt Linien zu malen … Und das war mit der Einschulung in die Grundschule ganz schnell der Fall. Lesen konnte ich tatsächlich vorher schon, denn Buchstaben und alles Geschriebene haben mich schon immer fasziniert. Und weil ich aus einem Elternhaus komme, in dem das Vorlesen leider nicht zur Tagesordnung gehörte – meine Mama war alleinerziehende Buchhalterin und meine Großeltern hatten auf ihrem Bauernhof von früh bis spät reichlich zu tun – habe ich sehr schnell gemerkt, dass ich die Bücher und Geschichten, die mich interessierten, selber lesen können musste. Mit so einer starken Motivation ist es mir scheinbar rasch gelungen, denn Sinn der aneinandergereihten Buchstaben zu erfassen.

Ziemlich bald wuchs dann der Wunsch, auch selber Geschichten schreiben zu können. Als Kind und Jugendliche habe ich mir deshalb nicht nur neue Gesellschaftsspiele, sondern auch viele Geschichten ausgedacht und aufgeschrieben – immer von dem inspiriert, was ich in Büchern gelesen, im Fernsehen gesehen, im Radio gehört und selbst erlebt habe. Außerdem habe ich – wie wohl fast alle Jugendlichen rund um die Pubertät – natürlich lange Tagebuch geschrieben.

Im Gymnasium war mein Lieblingsfach – du ahnst es sicher schon – Deutsch. Ich konnte mich in der Lektüre, im Analysieren, Interpretieren oder Zusammenfassen verlieren und habe nichts lieber getan. Aus Liebe zu diesem Fach und dank guter Lehrer*innen wurde es in der Oberstufe mein Leistungskurs, gefolgt von Englisch, wo ich dasselbe in einer Fremdsprache machen konnte.

Vom Schreiben für mich zum Schreiben für andere

Studiert habe ich dann Germanistik, Englisch und Geschichte, denn auch in diesen Uni-Fächern ist es sehr praktisch, wenn man das, was man liebt, sehr gut kann: nämlich schreiben! Nach Abschluss des Studiums mit einer sehr epischen Masterarbeit „Zur Verbreitung von Buchclubs in den neuen Bundesländern nach dem Fall der Mauer“ habe ich zunächst in der „Abteilung Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit“ eines Buchclubs gearbeitet und danach eine Weiterbildung zur Fachjournalistin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit angeschlossen. Denn dieser Berufswunsch hatte sich schon während des Studiums sehr klar herausgebildet. Nach einer kurzen Selbstständigkeit in einem Redaktionsbüro begann ich schließlich ein PR-Volontariat in einer PR-Agentur.

Schon während des Studiums hatte ich einen Nebenjob, in dem ich teilweise die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gemacht und alles rund um Korrespondenz und Texterstellung verantwortet hatte – hier begann definitiv meine Liebe zum Schreiben für andere.

Warum liebe ich das Schreiben für andere? Ich bin neugierig!

Beim Nachdenken darüber, warum ich eigentlich das Schreiben für andere noch mehr liebe als das Schreiben für mich – ich hätte schließlich auch Schriftstellerin oder Dichterin werden können – bin ich auf einen anderen Wesenszug gekommen, der das ziemlich gut erklärt: Ich bin neugierig! Mich interessiert und fasziniert es unglaublich, Menschen und Dinge zu verstehen, hinter die Kulissen zu blicken, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, ihnen zuzuhören, ihre Geschichten zu erfahren, immer wieder Neues zu lernen … Und ich liebe es, genau das aufzuschreiben.

Insofern ist es mir nicht genug, mir Geschichten auszudenken, denn ich will mehr: Ich möchte mit meinen Texten einen Unterschied machen, nicht „nur“ unterhalten, sondern etwas bewirken, informieren, empfehlen, beschreiben, erklären, bekannt machen. Da ich selbst das Bücher lesen liebe, ich mich damit unglaublich gut unterhalte und schon wahnsinnig viel aus Büchern und fiktiven Geschichten gelernt habe, ist das unbestritten ein sehr veritabler Grund zu schreiben. Aber es ist nicht meiner.

Warum ich es liebe, für andere zu schreiben? Das sind meine vier Gründe:

1. Schreiben für andere in verschiedenen Formen und Formaten

Das Schreiben für andere beinhaltet, dass man ganz verschiedene Formate beherrschen muss – dass finde ich faszinierend! Es gibt den objektiven, auf Fakten basierten (Geschäfts)-Bericht, die neutrale und informative Pressemitteilung, das einfühlsame und authentische Interview, die individualisierte Rede, den subjektiven Kommentar, die marketingorientierte Kund:innen- oder Mitarbeiter:innenzeitschrift, das lebendige Storytelling, den anpreisenden Werbetext, den verkaufenden Flyer, die umfassende Website, das Echtzeit-Schreiben während einer Live-Veranstaltung, die schnelllebigen und kurzen Social Media-Posts – und noch viel mehr! Damit wird es mir selten langweilig, und ich bin immer wieder gefordert, die richtige Technik anzuwenden und die jeweils geeignete Textform auszuwählen.

2. Schreiben für verschiedene Zielgruppen

Für andere Schreiben heißt, sich auf immer neue Zielgruppen einzustellen und auszurichten, deren Sprache und Stil zu beachten, ein Thema passend auf die Zielgruppe zuzuschneiden, die der/die Auftraggeber:in erreichen möchte. Das erfordert neben einem genauen Briefing vor allem Know-how und Einfühlungsvermögen meinerseits. Mit meinen Auftragstexten wende ich mich heute an Kunden aus der grünen Branche, morgen an Mitarbeitende aus dem Druckergewerbe, übermorgen an Journalist*innen und danach vielleicht an Entscheider*innen in Cateringbetrieben, die ein Fachmagazin mit meinem Text zu Problem XY lesen, oder an die Kundin einer Tierpsychologin, die Hundeerziehung anbietet. Dieser ständige Perspektivwechsel ist anspruchsvoll, damit bleibe ich aber gleichzeitig offen für alles, bewege mich auch mal deutlich außerhalb meiner Komfortzone (z. B. habe ich einmal für einen Hersteller von Garagentorantrieben getextet) und entwickele mich selbst und meine Kenntnisse stetig weiter. Ach ja – meine Neugier wird dabei ebenso befriedigt wie mein Wunsch, hinter die Kulissen zu blicken, die einem sonst verschlossen bleiben. Ohne meine Weiterbildung in Dortmund – mitten im Ruhrpott – hätte ich z. B. nie die Gelegenheit gehabt, ein Stahlwerk zu besichtigen, einen Gewerkschaftsboss zu einer bevorstehenden Fusion zu interviewen und darüber eine Reportage zu schreiben.

3. Schreiben über verschiedene Inhalte

Neben dem Perspektivwechsel ist auch der ständige Themenwechsel absolut reizvoll für mich. Auf der einen Seite bleibt – aber nur ganz selten – ein Rest Unzufriedenheit darüber, dass ich in meiner PR-Tätigkeit meist nur an der Oberfläche kratze und i. d. R. nicht so sehr in die Tiefe arbeite. Je nach Thema kann das unbefriedigend sein. Auf der anderen Seite bin ich die geborene Generalistin – aufgrund meiner Ausbildung kann ich mich schnell und umfassend in ein neues Thema einarbeiten und die benötigte Quintessenz herausstellen – oft genau aus dem Blickwinkel und Kenntnisstand derjenigen heraus, für die ein Text gedacht ist. Und genau das liebe ich, befriedigt es doch nicht zuletzt meine Neugier und mein breites Interessens-Spektrum! Auch bezüglich der Themen muss ich meine Blase und Komfortzone immer mal wieder verlassen, und nach einem ersten „Oha – kann ich das überhaupt?“ bin ich danach stets reicher an Wissen und Erfahrung – und vor allem bin stolz und glücklich, nicht nur einen Auftrag erfolgreich abgearbeitet, sondern auch etwas Wesentliches für mich dabei gewonnen zu haben.

4. Schreiben für verschiedene Auftraggeber*innen

Jeder Mensch, jedes Unternehmen ist individuell. Klein oder groß, bekannt oder Start-up, produzierend oder als Dienstleister unterwegs, lokal oder global agierend. Schreiben für andere heißt deshalb für mich, mich auch auf meine Auftraggeber*innen immer wieder neu einstellen zu müssen, herauszufinden, ob wir als Team zusammenpassen, immer wieder zu prüfen, ob wir das selbe meinen, um gemeinsam ein beabsichtigtes Ziel zu erreichen. Das ist ein sehr spannender Prozess, und er funktioniert in den allermeisten Fällen. Ganz selten passt es auch nicht so gut, und dann muss man auch dafür eine gute und ehrliche Lösung finden.

Die Liebe zum Schreiben als Leidenschaft

Schreiben für andere – das ist ein „people business“: Ich habe dabei immer mit anderen Menschen zu tun, kann etwas erreichen (vielleicht ja auch etwas, von dem ich ggf. vorher gar nicht wusste, dass ich es kann), erweitere mein Netzwerk und meinen Horizont, habe ständig mit neuen Anforderungen und Zielsetzungen zu tun. Und genau das reizt mich daran. Deshalb liebe ich es. Deshalb werde ich es so lange machen, wie ich kann: auf Papier oder digital, mit Bleistift, Füller oder Tastatur.

Die Liebe zum Bloggen kam so …

Vielleicht fragst du dich jetzt, warum es diesen Blog eigentlich gibt, wenn ich doch so gerne für andere schreibe? Dafür gibt es gleich mehrere gute Gründe … Meine Website mit den ersten drei Blogbeiträgen ist ursprünglich als Teil meiner Abschlussprüfung als Online-Redakteurin entstanden. Diese Weiterbildung habe ich 2016 berufsbegleitend absolviert. Natürlich wollte ich von da an regelmäßig weiterbloggen, aber mir war das für die Prüfung vorgegebene Thema – PR für KMU (also kleine und mittelständische Unternehmen) – viel zu eng gefasst. Es machte mir einfach keinen Spaß, NUR über PR zu schreiben.

2019 unternahm ich einen neuen Versuch und nahm an der allerersten Blogparade meines Lebens teil – mit sehr viel Spaß und Motivation, denn es ging bei Marketingspezialistin Birgit Schultz (die ich durch meine Ausbildung 2016 kannte) um mein persönliches ABC. Doch mir fehlte die Gemeinschaft, um weiterzumachen, und so verlief mein Bloggen wieder im Sande. Erst Ende 2020 mit der Jahresrückblog-Challenge von Judith Peters hat mich das Feuer so richtig gepackt – das Konzept des dynamischen Bloggens mit persönlichen Facetten war DER Gamechanger. Und bedingt durch Corona und genügend Zeit – alle anderen gesellschaftlichen Aktivitäten konnten ja nicht stattfinden – entschloss ich mich, Mitglied in der Blogging-Gemeinschaft von The Content Society zu werden. Seitdem blogge ich zwar nicht wöchentlich, aber sehr regelmäßig, und habe mittlerweile 170 (!) Blogbeiträge hier veröffentlicht. Und mehr werden folgen, denn in der Gemeinschaft, mit Fokus, Feedback und Vernetzung, fällt es soviel leichter, immer wieder auf den Veröffentlichungs-Knopf zu drücken. 

Die Mischung aus Expertenartikeln, Persönlichem und Kreativem macht Spaß und hilft, mich in der Online-Welt so zu zeigen, wie ich auch im echten Leben bin.

PS: Mittlerweile habe ich an zahlreichen Blogparaden teilgenommen und bereits zu drei eigenen aufgerufen – meine aktuelle #BlogparadeSprachverfall läuft noch bis zum 12.11.23. Machst du auch mit? Blogparaden sind ein wunderbarer Anreiz zu bloggen, sich zu vernetzen, Haltung zu zeigen und sich an Diskussionen zu beteiligen. Trau dich!

Ich liebe das Schreiben und Bloggen für mich und für andere: Sehr gerne mache ich auch deine Leidenschaft zu meiner – und setze meine Leidenschaft für dich und deine Wünsche ein!
Stell‘ mich gerne auf die Probe – was kann ich für dich und dein Unternehmen in Worte fassen? Melde dich gerne bei mir – ich freue mich auf dich, deine Geschichte und dein Herzensthema!

 

Hinweis:
Dieser Beitrag ist zuerst im Rahmen von Judith Peters kostenloser 7-Tages-Challenge #boomboomblog entstanden – und mit meinem Beitrag sind hunderte weitere, neue Blogbeiträge veröffentlicht worden. Ich bin seit Januar 2021 Mitglied in Judith Peters The Content Society und veröffentliche in dieser Gemeinschaft wöchentlich einen Artikel. 

Nicole Isermann

Nicole Isermann steht für Text, Redaktion, Content und PR mit Herz und Haltung! Mit Einfühlungsvermögen verfasst und bearbeitet die Wahlbonnerin Texte, die ankommen, berühren und Mehrwert liefern - am liebsten für Soloselbstständige mit echtem Herzens-Business. Ihre Lieblingsthemen sind Essen & Trinken, Lesen & Schreiben, Reisen & Kultur, Natur & Umwelt oder Engagement & Lernen. In den kreativen Schreibfluss findet Nicole u. a. mit ihren kreativen Elfchen und Zelfchen. Wenn sie nicht schreibt, engagiert sie sich ehrenamtlich für Kultur-, Kirchen- und soziale Projekte.

3 Gedanken zu „Warum ich es liebe, für mich – und noch lieber für andere – zu schreiben und zu bloggen!

  • Pingback: Das war meine Blogparade: warum ihr schreibt!

  • Liebe Nicole,
    vielen lieben Dank für deinen Artikel! Ich bin begeistert, wie facettenreich deine Schreibgeschichte ist und ja: deine Gründe, für andere zu schreiben machen Lust auf „cool, will ich auch“…lach…
    So sind wir Schreibenden: Unterschiedlich in der Ausgestaltung, unseren Impulsen und Ideen, aber immer eben Schreibende, und das verbindet!
    Liebe Grüße zu dir,
    wir lesen uns!
    Gabi
    🙂

    Antwort
    • Liebe Gabi,
      ja, es gibt so viele tolle Schreibgeschichten, so schön, dass du sie durch deine Blogparade sichtbar werden lässt.
      Danke für diese tolle Gelegenheit, über das Schreiben zu schreiben.
      Herzliche Grüße
      Nicole

      Antwort

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