BlogparadenKreatives Schreiben

Bloggen – ja oder nein? Meine 10 guten Gründe, um zu bloggen

Wow, Silvester 2020 ist schon wieder 6 Wochen Geschichte und als Mitglied in der Content Society blogge ich bereits in der 7. Woche regelmäßig. Seit dem 4. Januar habe ich – dank des super strukturierten Kurses und der tollen Community – tatsächlich jede Woche einen Blogartikel geschrieben. Und vor allem habe ich nach dem Schreiben auch auf den Veröffentlichen-Button geklickt! Erst das macht ja das Schreiben auch zum Bloggen! Was für ein gutes Gefühl! 2021 sollen noch mindestens 46 weitere Blogbeiträge folgen – und dies ist schon der siebte.

Das Bloggen beschäftigt mich aber nicht nur beim Schreiben selbst. Durch das regelmäßige Schreiben beschäftigt mich mein Blog auch sonst im Alltag: beim Spazierengehen, abends auf dem Sofa, beim Surfen durch die Social Media-Kanäle – ja sogar im Schlaf…

Für das Bloggen auf einem eigenen Blog gibt es viele Gründe! Deshalb bin ich der Meinung, dass es Blogs als Medium noch sehr lange geben wird – ungeachtet der Tatsache, dass sie immer wieder tot gesagt werden!

Ich blogge, also bin ich? Meine 10 guten Gründe, um zu bloggen

Aus diesen persönlichen Gründen habe ich im Dezember wieder begonnen, zu bloggen: 

  1. Jede:r, der oder die wie ich online sichtbar sein oder werden möchte, braucht eine Website, um gefunden zu werden. Also habe ich die Seite PRojektText.com ins Leben gerufen.

  2. Da eine statische Website ohne regelmäßige neue Inhalte (=> Content) nicht viel bringt, ist ein Blog geradezu perfekt. Mit Beiträgen, die sowohl professionell wie persönlich sein können, macht man auf sich und seine Leistungen aufmerksam und füttert das Internet und die Datenkraken (=> Suchmaschinen) mit relevanten, spannenden, unterhaltenden und/oder nutzwertigen und bestenfalls Problem lösenden Inhalten.

  3. Ich berichte deshalb auf meinem Blog sowohl über meine Leidenschaft, das Texten, als auch über mich persönlich. So werde ich nicht nur als Dienstleisterin und Expertin für Text, Redaktion und PR wahrgenommen, sondern auch als Mensch mit Haltung, Meinung, Umfeld, Interessen etc. Mich gibt es nicht zweimal – und das kann ich am besten auf meinem eigenen Blog zeigen.

  4. My home is my castle: Der für mich allerwichtigste Grund zu bloggen ist der, dass mein Blog nur mir gehört! Er ist quasi mein Schatz, das Zuhause aller meiner Artikel, Fotos und Meinungen. Hier bin ich die alleinige Hausherrin, bestimme die Regeln der Kommunikation und kümmere mich natürlich auch um die Technik, die Einhaltung der rechtlichen Richtlinien und die Sicherung. Da funkt mir niemand dazwischen.

  5. Wer also wie ich professionell und rechtssicher kommunizieren und seine Datenhoheit nicht abgeben möchte, darf sich deshalb nicht alleine auf die sozialen Medien mit ihrem – nennen wir es speziellen – Urheberrechts- und Datenschutzverständnis verlassen. Kreative wie Texter:innen, Fotograf:innen oder Künstler:innen wollen in jedem Fall die Rechte an ihren Werken behalten, da sie davon leben. In den sozialen Medien teasert man seine hart erarbeiteten und kreativen Werke deshalb am besten nur an, verbreitet sie dort aber nicht vollständig, sondern verweist dann auf den eigenen Blog.

  6. Neben all diesen eher formalen Gründen gibt es für mich noch einen weiteren wichtigen Grund, zu bloggen: Ich liebe es, zu schreiben! Hier kann ich alle beliebigen Formate, Themen, und Längen ausprobieren. Ich kann in Worte fassen, was mir wichtig ist. Ich kann es in die Öffentlichkeit tragen und diskutieren. Das regelmäßige Schreiben ist wie Training – ich merke, wie ich stetig besser werde, kreativer, mutiger, weniger nachdenken muss, leichter in den Schreibfluss finde – großartig!

  7. Ein weiterer Vorteil eines Blogs ist in meinen Augen, dass sich online nichts besser eignet, um Geschichten zu erzählen! Storytelling funktioniert auf einem Blog wunderbar, denn die Menschen sehnen sich nach Geschichten, sie lesen und hören sie, um Neues zu erfahren und zu lernen, sich wegzuträumen oder sich gut unterhalten zu lassen. Wie Bücher, Hörbücher, Video, DVD, Kino, Streamingdienste, Fernsehen oder Podcasts alle ihre Daseinsberechtigung haben und auch weiterhin behalten werden, ist der Blog das Medium für Menschen, die eben im Netz neue Welten entdecken möchten.

  8. Kleine Textformate und schöne Fotos funktionieren auf Instagram, Twitter oder Facebook sehr gut. Deshalb veröffentliche ich seit knapp 2 Jahren dort regelmäßig alles, was mich bewegt oder beschäftigt, was ich erlebe oder empfehlen kann, worüber ich in Medien stolpere oder was mir von Freunden und der Familie in meine Feeds gespült wird – und was sich alles nicht wirklich als vollwertiger Blogbeitrag geeignet hätte. Das sind tolle Fingerübungen mit sogenanntem Snack Content: Ich lerne so, wie diese Kanäle und ihre Formate funktionieren, aber sie haben auch die Lust auf mehr geweckt, das eben viel besser auf einem Blog aufgehoben ist.

  9. Das regelmäßige Schreiben wiederum setzt Gedanken in Bewegung, die ohne das Verschriftlichen wohl weiterhin in meinem Unterbewusstsein herumdümpeln würden. Es stößt Neues an. Es treibt mich aus meiner bequemen Komfortzone heraus. Es führt dazu, dass sich beim Schreiben eines Beitrags gleich neue Ideen ergeben. Und ich schaffe es, mich viel besser zu fokussieren – auch im Alltag, der nicht durch das Schreiben und Bloggen geprägt ist.

  10. Und gerade jetzt während des 2. Lockdowns helfen mir das Schreiben und das wertschätzende Miteinander mit Menschen, die dasselbe antreibt wie ich, diese ganz schön ungewohnte und kontaktlose Zeit zu überstehen. Beim Schreiben lerne ich gleichzeitig eine Menge rund ums Bloggen dazu und erfahre viel über die Menschen, die mit mir bloggen. So ist das Schreiben auch emotional und füllt ein bisschen die soziale Diaspora auf, in der ich mich – wie alle anderen auch – befinde. Das Bloggen hat also für mich einen sehr positiven, psychologischen Effekt – ähnlich wie ein Tagebuch, das man aber nur für sich selbst schreibt.

 

Bloggen in der Community: So überwinde ich den „inneren Schweinehund“!

Warum ich blogge, wissen Sie also nun. Aber wie gelingt es mir, regelmäßig dabei zu bleiben und meinen Blog lebendig zu halten? Das ist tatsächlich eine sehr gute Frage! Denn in den letzten fünf Jahren bin ich jämmerlich gescheitert! Können, Lust und gute Gründe alleine reichen offensichtlich nicht aus. 2016 habe ich meinen Blog PRojektText  im Rahmen meiner reinen E-Learning-Ausbildung zur Online-Redakteurin bei der BAR (ja, schon lange vor Corona hat das digitale Lernen mit Moodle in einer festen Gruppe super funktioniert!) aufgesetzt. Doch seitdem ist es mir nicht gelungen, ihn mit weiteren Inhalten zu füllen. Das Leben, die Arbeit und vieles andere kamen immer dazwischen: Ich habe viel geplant und nachgedacht, aber nie umgesetzt.

Der einzige neue Artikel im Januar 2019 war ein Beitrag zu einer Blogparade von Birgit Schultz – mit Anlass, schönem Thema und Deadline. Er hatte mich richtig motiviert, mich aus meiner Komfortzone gelockt und Spaß gemacht, aber danach herrschte trotzdem wieder „Schreibstille“. Ein Grund dafür: Ich arbeite schon immer viel besser im Team und mit etwas Druck oder Fristen als so alleine vor mich hin…

Eine starke Motivation für das Bloggen: Gemeinsam schreiben!

Und so gingen nochmal Monate ins Land, bevor ich auf eine neue Blog-Herausforderung stieß, die mich wieder packte: Die Jahresrückblog-Challenge von Sympatexter Judith Peters. Hunderte Menschen haben in ihrer Facebook-Gruppe vom 1. bis 20. Dezember 2020 ihren persönlichen und vor allem epischen Jahresrückblick verfasst und veröffentlicht. Das war so großartig, dass ich meinen jetzt schon ziemlich langen Jahresrückblick zwar noch immer nicht vollendet habe (es ist echt sooo viel passiert), dafür aber nun Mitglied in der eingangs erwähnten Content Society von Judith Peters bin. Diese läuft über volle 12 Monate und bietet mir damit genau den für mich richtigen Rahmen, um wieder ins Tun zu kommen und mich dazu mit motivierenden und unterstützenden Blogger:innen austauschen zu können.

Mein Geheimrezept ist also die Community – und dabei ist es egal, ob ich den Mitstreiter:innen virtuell oder im echten Leben begegne – in der Gemeinschaft schreibt, lebt, feiert und lernt es sich eben einfach leichter!

Noch ein Anlass zum Bloggen: Eine Blogparade

Eine weitere sehr gute Motivation, regelmäßig zu bloggen, sind Blogparaden. Hier gibt ein:e Blogger:in ein verbindliches Thema mit weiterführenden Fragen vor, setzt eine Frist und stellt dann alle eingereichten Beiträge auf seiner/ihrer Seite zusammen – gesetzt den Fall, man hat den eigenen Beitrag im Kommentar zum Blogparaden-Aufruf auch verlinkt und den passenden Hashtag gesetzt, damit er von der/dem Blogparadenveranstalter:in auch gefunden wird…

Grund genug also, mit diesem Text an der aktuellen Blogparade #liveloveblog von Meike Leopold teilzunehmen, auf die ich erst einen Tag vor Schluss (15. Februar) zufällig gestoßen bin und die nun zu meinem großen Glück (!) bis zum 1. März verlängert wurde. Diese Blogparade hat Meike im Januar angestoßen, weil sie im Netz immer wieder auf die Frage gestoßen ist, ob Blogs als Medium noch relevant, zeitgemäß, modern genug oder längst überflüssig sind. Auf Twitter hat sich dazu ein langer Thread entwickelt, indem sie schließlich konkretere Fragen zum Bloggen stellte – und ihre Erkenntnisse aus dieser „Umfrage“ hat sie in ihrem eigenen Blogbeitrag „Das Blog — ein Medium von gestern?“ verarbeitet. Ich finde, diese Frage und Blogparade ist eine richtig gute Gelegenheit, hier einmal zusammenzufassen, warum ich meinen Blog nach fünf Jahren wiederbelebt habe, was für gute Gründe es für mich persönlich gibt, regelmäßig zu bloggen – und wie ich den Blog lebendig halte und den inneren Schweinehund besiege.

Mein Fazit: Für das Bloggen auf einem eigenen Blog gibt es viele Gründe! Deshalb bin ich der Meinung, dass es Blogs als Medium noch sehr lange geben wird – ungeachtet der Tatsache, dass sie immer wieder tot gesagt werden!

In diesem Sinne: #Liveloveblog

Meike hat übrigens noch viele weitere Fragen formuliert, die man rund ums Bloggen betrachten kann. Wie ist das bei Ihnen? Ich freue mich auf Ihre Antworten hier in den Kommentaren!

  • Warum bloggen Sie?
  • Wann ist ein Blog für Sie erfolgreich?
  • Was macht den (Mehr-)Wert eines Blogs für Sie aus?
  • Wie schaut es aus mit dem Dialog auf Ihrem Blog – wie bekommen Sie Kommentare?
  • Ist Bloggen eher ein Mindset und weniger ein Medium?
  • Wie kann man sich als Blogger:in besser vernetzten?

 

 

Nicole Isermann

Nicole Isermann steht für Text, Redaktion, Content und PR mit Herz und Haltung! Mit Einfühlungsvermögen verfasst und bearbeitet die Wahlbonnerin Texte, die ankommen, berühren und Mehrwert liefern - am liebsten für Soloselbstständige mit echtem Herzens-Business. Ihre Lieblingsthemen sind Essen & Trinken, Lesen & Schreiben, Reisen & Kultur, Natur & Umwelt oder Engagement & Lernen. In den kreativen Schreibfluss findet Nicole u. a. mit ihren kreativen Elfchen und Zelfchen. Wenn sie nicht schreibt, engagiert sie sich ehrenamtlich für Kultur-, Kirchen- und soziale Projekte.

3 Gedanken zu „Bloggen – ja oder nein? Meine 10 guten Gründe, um zu bloggen

  • Pingback: The Content Society Awards vom Januar und Februar 2021 | Sympatexter

  • Hallo Nicole,

    Ich glaube, du bist jetzt ganz neu „zugezogen“ zu Meikes Blog-Parade. Da muss ich doch mal gucken, wie Du zu der provokanten Aussage: „Blogs sind tot“ stehst.. 😉
    Zuerst mal kann ich Dir in allen Punkten, die Du aufzählst zustimmen. Ganz besonders ist der Punkt RSS-Feed zu erwähnen. Ich hatte früher Riesendiskussionen mit anderen Bloggern, die meinen Feed abonniert hatten und sich beschwerten, dass ich nicht den ganzen Beitrag, sondern nur einen Auszug veröffentlichen würde. Das wäre für Sie die in ihrem Feed über 200 Blogs hätten zu zeitintensiv um jedesmal auf meinen Blog zu kommen, um zu lesen. Aber das ist doch auch genau der Sinn, dass es ein Appetizer ist und die anderen Leser kommen, damit ich auch Traffic und Zugriffszahlen auf meinem Blog habe. Einige sind mir deshalb sogar entfolgt. Na gut, auf Leute, die mir sagen, wie ich meinen Blog handhaben soll, damit Sie es bequemer haben – darauf kann ich auch gerne verzichten.
    Thema Social Networks: Da bin ich gar kein Freund von. Wurde ja auch gerne als Allheilmittel genannt, wenn Leser abwanderten. Aber Facebook und Co. – da ist mir rechtlich zu sehr im argen, was den Inhalt meiner Beiträge und das Copyright angeht.
    Was die rechtlichen Fallstricke angeht – da ist man als Blogger natürlich auch nie vor gefeit – ewig neue Gesetze und die Abmahnanwälte reiben sich schon wieder die Hände, weil Sie im Geiste schon den nächsten Porsche kaufen können..
    Das mit der Community-Bloggen ist ein guter Gedanke – den werde ich mal im Hinterkopf halten…
    CU
    Peter

    Antwort
    • Hallo Peter, herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar – ja RSS-Feed ist definitiv etwas, das ich noch angehen muss! Und ja, eine Schreib-Community hilft enorm – mir jedenfalls! Viele Grüße von Nicole

      Antwort

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