Vom Glück in der Poesie – oder was zwei Welttage und mein Zelfchen #12 gemeinsam haben
Gestern, am 20. März, war Weltglückstag. Und heute, am 21. März, ist der Welttag der Poesie. Und außerdem ist heute Tag 1 der Blogdekade, bei der ich im Rahmen von The Content Society unbedingt mitmachen und zehn Tage lang täglich einen Beitrag posten möchte. Was liegt da also näher, als heute über diese beiden besonderen Tage zu bloggen? Umso mehr, als mein Zelfchen zum Glück schon ganz lange, genauer gesagt seit Oktober letzten Jahres – auf seinen Auftritt in der Öffentlichkeit wartet?
Glück und Poesie – beides kann unsere Welt gerade mehr brauchen, als uns lieb ist. Angesichts von Klimakrise, Corona-Pandemie und Krieg in Europa ist es für mich gerade gar nicht so leicht, poetische Worte zu finden – zumal ich aktuell selbst Corona-positiv bin und mir dieses Virus viel mehr als gehofft mein Denken und Fühlen vernebelt. Ich bin schlapp, konzentrationslos und alles am und im Kopf tut seit Tagen mal mehr, mal weniger weh. Heute wieder mehr – aber ich versuche es trotzdem mal, mich mit dem Schreiben dieser Zeilen abzulenken und aufzumuntern – und dich ja vielleicht auch?
Hier also meine Gedanken zu Poesie und zum Glück für dich:
Gedanken zum Glück
Es ist aktuell so eine Sache mit dem Glück:
- Ist es Glück, dass Krieg in Europa ist, aber zum Glück nicht hier bei uns in Deutschland?
- Ist es Glück, dass in Berlin gestern zur Musik des Benefizkonzertes für die Ukraine „Sound of Berlin“ tausende Menschen für den Frieden demonstrieren und tanzen konnten und über zehn Millionen Euro für die Ukraine gesammelt werden konnten, während in Mariupol bereits 80 % der Stadt zerstört sind, die Menschen dort sich seit 12 Tagen vor Raketen und Bomben in dunklen Kellern verstecken müssen und ihre Lage immer auswegloser wird?
- Ist es Glück, dass ich gerade Corona habe und tagelang ganz schön krank war bzw. bin, aber vermutlich nicht daran sterben werde, weil ich immer noch einen vergleichsweise milden Verlauf ohne Atemnot habe?
- Ist es Glück, dass ich noch immer recht sicher durch diese andauernden Krisen komme, ein Dach über dem Kopf und meinen Job habe?
- Ist es Glück, dass ich zwar nicht in Finnland wohne, dem glücklichsten Land der Welt, aber in Bonn trotzdem in einer der wie ich finde sehr lebenswerten Stadt leben kann?
Der Weltglückstag – ein Glückstag?
Der WELTGLÜCKSTAG wird seit 2013 jedes Jahr gefeiert, auf Beschluss der UN-Hauptversammlung. Die Vereinten Nationen verbinden mit dem Weltglückstag weltweite Politikziele und wollen damit ihrer Anerkennung gegenüber Staaten zum Ausdruck bringen, die Wohlstand auf eine Art und Weise messen, die über den materiellen Wohlstand hinausgeht. Wie z. B. in Bhutan, einem Land, in dem das Glück der Menschen als Staatsziel definiert und als Bruttonationalglück gemessen wird, weil dort jeder Mensch so glücklich wie möglich leben können soll.
Auch Finnland gehört zu diesen Ländern – es ist das Land, in dem laut World Happiness Report 2022 der Vereinten Nationen aktuell die zufriedensten Menschen der Welt leben. Wohl weil es dem Wohlfahrtsstaat im hohen Norden gelingt, dass die Menschen einander, ihren Institutionen und ihrem Staat vertrauen. Was lässt das für Rückschlüsse auf unseren deutschen Staat zu? Das frage ich mich, und weiß gleichzeitig, dass wir als Land mitten in Europa liegend ganz andere Herausforderungen zum Glücklichsein zu bewältigen haben als das abgeschiedene Finnland…
Der International Day of Happiness oder Tag des Glücks oder Internationale Tag des Glücks ist mit seiner Intention also weit mehr als ein alberner „Aktionstag für irgendwas“, von denen es auf der Welt so viele gibt.
Mein poetisches Zelfchen zum Bruttonationalglück in Bhutan
Reise
Tradition / Moderne
Glück per Gesetz
Königreich Bhutan Beispiellos behütet
„Bruttonationalglück“
Bruttonationalglück – das ist ein kraftvolles, ein gutes, ein glückliches Wort. Es hat für mich die Eigenschaften, die ein poetisches Wort braucht – und das an einem Tag wie heute – dem Welttag der Poesie – besonders gefeiert werden darf! Denn heute feiern die Vereinten Nationen, die UNESCO und zahlreiche Institutionen auf der ganzen Welt seit 1999 die Vielfalt und Kraft der Poesie – unter anderem, um die Sichtbarkeit von Poesie in den Medien zu erhöhen. Wenn ich mit meinen Elfchen und Zelfchen, Haikus oder Worten des Tages ein bisschen dazu beitragen kann, dass die Kraft der Sprache wirksam und sichtbar wird, freue ich mich. In mir werden sie jedenfalls wirksam – denn sie fördern meine Kreativität und machen mich froh und … glücklich!
Jeder ist seines Glückes Wurst
Zurück also zum Glück: Wie Glück in den verschiedenen Ländern der Welt definiert wird und was „viel Scheiße“, Scherben, eine italienische Wurst oder die Zahl 8 mit Glück zu tun haben, kannst du übrigens in einem sehr spannenden Artikel mit obiger Überschrift auf SZ-Online nachlesen – den Link dazu fand ich heute im Newsletter meiner Blogging-Kollegin Anette Schade aus Bonn – danke dafür!
Brauchen wir ein Ministerium für Glück und Wohlbefinden?
Dennoch, trotz aller Welttage – im Moment scheint das nicht wirklich zu funktionieren – das mit dem Glück… Einen kleinen Hoffnungsschimmer habe ich heute aber doch noch gefunden: Auch bei uns gibt es seit 2012 tatsächlich ein „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“. Glaubst du nicht? Dann schau mal auf der Website oder hier auf Instagram @ministeriumfuerglueck – da findest du alles über Gina Schöler, die Glücksministerin und Initiatorin der etwas anderen „politischen“ Arbeit…
Was bedeutet für dich #Glück – gerade jetzt? Verrätst du es mir im Kommentar?