Kreatives Schreiben mit dem Zeilen(um)bruch
Ich liebe es, mit literarischen und kreativen Schreibtechniken in den Schreibfluss zu kommen. Nicht umsonst bin ich begeistert davon, wie leicht ich mich mit Elfchen, Zelfchen und Haikus fokussieren kann. Oft kommt etwas ganz anderes dabei heraus, als ich vorher denke. Der Angst vor dem weißen Blatt respektive vor dem leeren Bildschirm ist damit jedenfalls sehr gut beizukommen.
Kreative Schreibtechnik: Der Zeilen(um)bruch
Vor einigen Tage habe ich durch die Blogdekade eine neue Schreibtechnik kennengelernt. Dieser Beitrag von Gabi hat mich inspiriert, es auch einmal mit der Technik des Zeilen(um)bruchs zu probieren. Hier erklärt Gabi, wie es geht:
Bei meiner weiteren Recherche zu dieser Technik traf ich auf diese Seite – schade, ich habe in der Schule nichts über Brecht und seine Gedichte gelernt.
Meine Premiere: in 6 Schritten zum Zeilen(um)bruch-Gedicht
Das will ich auch erschaffen – ein Gedicht nach diesem Schema. Besonders spannend finde ich, dass das vermeintliche Ende eines Satzes in die nächste Zeile umgebrochen wird – man als Lesende also kurz in der Luft hängt und eine Pause den Gedanken unterbricht, bevor es weitergeht. So entsteht aus ganz normalen Prosa-Sätzen ein poetischer Text mit einem besonderen Klang und einer eigenen Melodie – ganz ohne Reim. Mal sehen, ob ich das auch kann:
- Für meinen Blogbeitrag habe ich mir nach Gabis Anleitung im ersten Schritt den Begriff Füllfederhalter ausgesucht.
- In Schritt zwei habe ich dazu drei Minuten – ohne abzusetzen – drauflos geschrieben. Das kann ich seit meiner Fortbildung zum Autobiografischen Schreiben mittlerweile ziemlich gut.
- Nun aus diesem Text alle Wörter zu streichen, die überflüssig sind, ist der dritte Schritt, und fokussiert damit schon viel deutlicher auf das eigentliche Thema.
- In Schritt vier wird es ernst: Jetzt muss ich mich für meine Zeilenumbrüche entscheiden, um Spannung und einen ungewohnten Lesefluss zu erzeugen.
- Geschafft. Nun lese ich mir den Text in Schritt fünf laut vor, damit ich Klang und Melodie meines Textes noch ein bisschen verbessern kann.
- Im letzten Schritt mache ich das Zeilen(um)bruch-Gedicht schön: Genau wie bei meinen Haikus, Elfchen und Zelfchen liebe ich es, berührende Texte auch schön zu gestalten.
Mein Ergebnis: Zeilen(um)bruch-Gedicht Nr. 01
Jetzt bist du sicher auf das Ergebnis gespannt – hier ist mein allererstes Zeilen(um)bruch-Gedicht:

Mein Fazit
Es braucht doch ganz schön viel Zeit, aus einem Gedankenfluss-Schreiben ein wirkliches Gedicht zu machen – doch es macht Spaß und mein Ergebnis gefällt mir. Danke an Gabi für diese wunderbare Schreibanregung!
Hast du jetzt Lust, es auch einmal zu probieren und so in den kreativen Schreibfluss zu kommen? Dann schreibe mir dein Gedicht in den Kommentar.
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Zum Hintergrund dieses Beitrags
Dieser Beitrag ist #08/10 und Teil der Blogdekade im Februar 2023 von The Content Society, die vom 11. bis 20.02.2023 läuft. Täglich werde ich 10 Tage lang zusammen mit vielen anderen Bloggenden einen Beitrag rund um das SCHREIBEN veröffentlichen oder überarbeiten. Mach gerne auch mit!
„Fülle will fließen“ ❤️
Das werde ich auch ausprobieren 🙂
Wie schön, da bin ich schon gespannt! 🙂