#12von12 im Juli 2022: Schlagzeilen. Mahlzeiten. Rockiges mit PfandGlückGabe.
Wieder ist Zeit für das schöne Bloggingformat #12von12 im Juli 2022, das Caro von Draußen nur Kännchen wunderbarerweise Monat für Monat auf ihrem Blog lebendig hält. Heute teile ich ein paar Schlagzeilen, ein paar Mahlzeiten und ein paar Lieblings-Rocksongs mit dir.
4 Schlagzeilen
#01 – Tradition oder Qual?
In der spanischen Stadt Pamplona finden gerade wieder die jährlichen, für die Stiere tödlich endenden, abendlichen Kämpfe in der Arena statt – nachdem dieselben Tiere morgens ebenfalls zur Unterhaltung durch die engen Gassen getrieben werden. Ich lese heute, es sind schon sechs Menschen aufgespießt und verletzt worden. Was für eine ebenso tierquälerische wie gefährliche Aktion, denke ich, und versuche mir vorzustellen, was die Toreros und Zuschauenden daran seit über sieben Jahrhunderten so fasziniert? Mutprobe? Heiligenverehrung? Einzigartiges Risiko? Reiz? Puh – es gelingt mir nicht, das zu fühlen… Aber hey, den Touristen und Einheimischen scheint es zu gefallen, online lese ich, dass rund eine Million Menschen aus dem In- und Ausland im Juli in die 200.000-Einwohner-Gemeinde reisen, um jetzt, nach der Pandemie, endlich wieder beim „Sanfermines“-Fest dabei zu sein. Was hältst du vom Stierkampf?
#02 – Die Haut als Leinwand?
Deutsche lieben Tattoos, lese ich. Frauen wohl noch mehr als Männer, so eine neue Studie. Jede vierte Frau in Deutschland ist tätowiert, bei den Mittzwanzigern bis Mittvierzigern sind es sogar mehr als 40 Prozent. Großflächige Motive sind out, Miniaturen sollen es aktuell sein: zum Beispiel kleine Blumen, Blätter, Blüten, Tiere, Autos, Papierflieger, Flugzeuge, Linien, Namen, Zahlen, Symbole und auch Sprüche – oft auch gleich mehrere davon. Ich bin, glaube ich, dafür viel zu „oldschool“: Kunst gehört für mich weder auf noch unter die Haut. Ich mag es da ganz klassisch, als Foto, Gemälde, Kritzelei, Streetart, Digitales, Skulptur … Außerdem wäre ich wohl auch viel zu „wehleidig“ für dieses Farbgepiekse, meine Akupunkturen gegen reale Schmerzen schaffe ich mit gutem Grund gerade mal so … Erzähle mir: Hast du ein Tattoo und wenn ja, was bedeutet es dir?
#03 – Der Schein einer nicht existierenden Gleichheit …
In diesem Jahr habe ich auf meinem Blog das du eingeführt, denn das „Sie“ kam mir mittlerweile zu distanziert, altmodisch und unpassend vor. Und in meiner Bubble ist das auch eher die Regel als die Ausnahme. Ende Juni gab es im General-Anzeiger Bonn einen Zeitungsartikel darüber, dass immer mehr Unternehmen ihre Kundinnen und Kunden duzen. Doch scheinbar gibt es immer noch viele Menschen, denen das absolut nicht gefällt – wie ich am 12. Juli lesen konnte. Fast würde ich sagen, spaltet das Duzen die Menschen so wie das Gendern und lässt sie Leser*innen-Briefe schreiben – ich werde das mal weiter beobachten … Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sehr Sprache zum Aufreger werden kann. Bist du Team du + Nähe oder Team Sie + Distanz?
#04 – Die „Sau“ muss weg! Muss die „Sau“ weg?
Der Bonner Dietrich Düllmann, lese ich, der nach eigenen Angaben 1978 zum Judentum konvertiert ist und sich seither Michael nennt, sieht in der „Judensau“ nur ein Beispiel für viele Verfehlungen der Kirche im Umgang mit Juden. Er klagt seit Jahren, damit das antisemitische Schmäh-Relief – eine Sau säugt zwei Juden, ein anderer guckt ihr in den Hintern – von der Stadtkirche in Wittenberg entfernt und stattdessen im Museum ausgestellt wird. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat kürzlich dagegen entschieden. Denn das Sandsteinrelief aus dem 13. Jahrhundert sei inzwischen um eine Bodenplatte und einen Aufsteller ergänzt worden, die die Darstellung öffentlich zugänglich einordnen sollen. Dieser Bericht hat mich sehr zum Nachdenken gebracht – und ich weiß immer noch nicht, welcher Meinung ich folgen soll: Ich verstehe, dass Juden sich durch so eine Darstellung getroffen, verfolgt und diskriminiert fühlen. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass die Öffentlichkeit einer Kirche der bessere Platz ist, um viele Menschen zu erreichen und sie aufzuklären – und nicht ein Museum hinter Mauern, Vitrinen und Eintrittsgeldern. Dem Antisemitismus muss unbedingt immer und öffentlich entgegengetreten werden!!! Vielleicht auch durch solche, den Widerstreit hervorrufende, Darstellungen? Keine einfache Entscheidung, oder? Wie denkst du darüber?
4 Mahlzeiten
#05 – Erdnusscreme und Schoki? Ein Traumpaar!
Zum Frühstück hatte ich gestern auf dem Balkon zur Zeitungslektüre etwas seeeehr Leckeres – denn ich stehe neuerdings total auf meine Erdnussbutter-Dunkle Schoki-Creme auf dem Brot. Nicht wirklich gesund: Deshalb gibt es die auch nur einmal die Woche … Was ist dein liebster Brotaufstrich am Morgen?
#06 – Experimenteller Snack zum 2. Frühstück
Da ich noch etwas Ciabatta und Curry-Dattelcreme vom Abendbrot übrig hatte und die Banane alleine mir zu langweilig war, habe ich sie kurzerhand in Scheiben dazu gegessen. Köstlich, sag ich dir!
#07 – Schneller Tortellini-Salat
Nach der Arbeit warteten die vom Kind gekochten, vegetarischen Tortellini schon auf mich. Spontan gab es daraus einen Salat: mit etwas grünem Pesto, frischen Tomaten, roter Paprika und Kürbiskernen. Total lecker. Das giftgrüne Getränk ist eine Energy-Drink-Probe – ich muss heute Abend nämlich fit sein …
#08 – Nachtisch geht immer!
Zur Abkühlung gab es noch eine Portion Solero-Eis – aufgepeppt mit einem Plattpfirsich.
Live in Concert am 12. Juli 2022 – die coole Melissa Etheridge
#09 – Gleich geht’s los – nur gut 2 Jahre später als gedacht …
Seit 1989 bin ich Fan von Melissa Etheridge. Vor über drei Jahren hat mein Schatz mir eine Konzertkarte geschenkt. Und kaum 2 Jahre nach dem geplanten Auftritt ist sie auch schon da – live auf dem Kunstrasen in Bonn.
#10 – Es ist schön luftig hier
Da nicht wirklich viel los ist, können wir ziemlich nah an die Bühne vorrücken und verzichten auf unseren gebuchten Front of Stage-Bereich. Die Menschen um uns herum sind gelöst, entspannt und begeistert – doch junge Leute sind hier ziemlich selten. Kind 2 kommentierte: Rentnerkonzert. Frechheit. Stimmte aber leider …
#11 – Von Durst und Wortspielen
Natürlich liebe ich Wortspiele. Und Gutes tun. Deshalb sind wir begeistert, hier auf dem Kunstrasen beides zu finden – und spenden unser Becherpfand für den guten Zweck.
#12 – Like the way I do …
Zum Schluss darf mein Lieblingslied von Melissa natürlich nicht fehlen: Like the way I do. Alle singen und klatschen mit. 1988 – 2022: Zwischen der Entstehung des Liedes und heute liegen 34 Jahre, aber von der Kraft hat der Song nichts verloren! Ein großartiges Konzert geht zu Ende. Eines, das nicht perfekt war. Die richtige Lautstärke fehlte. Der Drummer fehlte (Corona hatte zugeschlagen, schon wieder). Aber Melissa hat einfach super improvisiert, die Drums per Live-Looping – mit ihrer „Cindy Looper“ – selbst eingespielt, aufgenommen und in Endlos-Schleife als Begleitung laufen lassen – und alleine damit Spaß und Stimmung gemacht. Es war mir ein Fest!
Hier kannst du in mein Video-Reel auf Instagram reinhören:
Ach ja – wie immer findest du meinen und viele weitere Beiträge zu 12von12 auf Caros Blog „Draußen nur Kännchen“. Sie führt diese alte Blogging-Tradition in Deutschland weiter. Meinen Beitrag findest du unter Nr. 164.
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