Persönliches

Wider die unerträgliche Neiddebatte: 10 Gründe, warum ich für Impfungen sowie für sofortige Lockerungen für Geimpfte und Genesene bin

Seit ungefähr einer Woche wird in der Politik ziemlich konkret über mögliche Lockerungen für vollständig Geimpfte und Genesene (bis zu 6 Monaten nach der Erkrankung) diskutiert. Bei uns in NRW und vielleicht sogar bundesweit sollen die ersten Einschränkungen ggf. schon in der kommenden Woche zurückgenommen werden.

Das führt nicht nur in den Medien und im Netz, sondern auch in meiner Familie und im Bekanntenkreis zu vehementen und sehr kontroversen Diskussionen. Und das beschäftigt mich schon eine ganze Weile.

Selbst meine Tochter, die selbst als Genesene zählt und in ihrem Freundeskreis schon sehr viele Geimpfte hat, findet eine Lockerung zum jetzigen Zeitpunkt eher ungerecht, da das Bundesgesundheitsministerium ja zu Beginn der Impfkampagne bekannt gegeben hatte, dass wir erst mit Lockerungen rechnen können, wenn alle Bürger:innen ein Impfangebot hatten.

So soll niemand benachteiligt werden, ist die einhellige Meinung. Doch stimmt das wirklich? Können wir tatsächlich nur auf uns Einzelpersonen blicken, um für ja oder nein zu stimmen? Oder ist es nicht notwendig, bei einer globalen Pandemie vor allem das große Ganze, eben uns als Gesamtgesellschaft, in den Blick zu nehmen?

Lockerungen statt Lockdown

Weil ich die derzeit vorherrschende Neiddebatte unerträglich finde, möchte ich hier einmal meine persönlichen 10 Gründe aufführen, warum für mich Impfungen sowie schnellstmögliche Lockerungen für Geimpfte und Genesene sowie PCR-Getestete die einzig richtige Antwort auf die zukünftige Corona-Strategie in unserem Land sein muss:

  1. Von Genesenen und Geimpften geht zum jetzigen Stand der Wissenschaft kaum mehr Gefahr für sich und andere sowie für das Gesundheitssystem aus, sie können selbst nur noch leicht erkranken und Corona auch nicht nennenswert weitergeben.

    Es heißt, dass derzeit bereits über 6,6 Millionen Menschen eine Zweitimpfung erhalten haben und über 3 Millionen nach einer Corona-Erkrankung genesen sind. (Quelle: Deutscher Städte- und Gemeindebund)
  2. Auch Geimpfte und Genesene sollen weiterhin die AHA-Regeln einhalten, damit ist ein maximal möglicher Schutz weiterhin gegeben.

  3. Aus rein juristischer Sicht ist eine Einschränkung der Grundrechte dieser Personengruppen gar nicht mehr möglich, da der Grund für die Einschränkung – nämlich das Infektionsrisiko selbst und in der Folge die Überlastung des Gesundheitssystems, wegfällt.

  4. Ältere Geimpfte und Genesene – also die über 80-jährigen Senior:innen, vor allem solche, die in Pflegeeinrichtungen leben – müssen sofort wieder mehr Lebensqualität zugestanden bekommen, da sie schon viel länger als andere Personengruppen in absoluter Isolation leben (mussten) und im Zweifel nicht mehr so viel Lebenszeit übrig haben.

  5. Warum sollten Menschen, die aus welchen Gründen auch immer bereits vollständig geimpft sind, nicht wieder raus ins neue normale Leben dürfen und sich weiterhin einschränken müssen? Und zu denen zähle ich auch Menschen, die sich ggf. irgendwie „vordrängeln“ konnten. Das ist zwar grundsätzlich anderen gegenüber nicht gerecht und vielleicht sogar unethisch. Aber: Für mich ist jeder geimpfte Mensch ein Gewinn für unsere Gesamtgesellschaft und ein richtiger und guter Schritt hin zu einer baldigen „Normalität“ – und zwar für uns alle! Unabhängig davon, wie es zu einer Impfung gekommen ist. 

    Ist es z. B. verwerflich, wenn ein Mann von einer Frauenärztin geimpft wird, die ansonsten eine AstraZeneca-Impfdosis hätte vernichten müssen, weil die bestellte Patientin einfach nicht auftauchte?  –  Ist es verwerflich, Obdachlose vorzuziehen, die gar keine Möglichkeit haben, in den Gemeinschaftseinrichtungen Abstand zu halten oder die notwendigen Hygieneregeln einzuhalten?
  6. Warum sollten alle Branchen, die seit fast 15 Monaten unter Berufsverbot, Kurzarbeit oder totalem Einkommensverlust zu leiden haben, nicht wieder die Chance bekommen, Geld zu verdienen, Steuern zu zahlen und Arbeitsplätze zu sichern oder neu einzurichten, wenn es wieder genug Menschen gäbe, die ihre Leistungen in Anspruch nehmen dürften?

    Die Inhaber:innen und Beschäftigten in Gastronomie, Kunst, Kultur oder Einzelhandel – und da vor allem die ganz kleinen, die seit über einem Jahr durch jedes Coronahilfe-Raster fallen – stehen da für mich an allererster Stelle, wenn es um Lockerungs-Diskussionen geht.

    Was hätte ich also persönlich davon, wenn mein Lieblingscafé, mein Stammlokal, meine Lieblingsboutique oder mein Lieblingskino aus wirtschaftlichen Gründen längst hätte schließen müssen? Lange bevor ich als vielleicht letzte Bürgerin in Deutschland auch ein Impfangebot hatte und somit auch vor verschlossenen Türen stehen würde – und zwar endgültig? Damit wäre doch niemandem gedient – schon gar nicht mir selbst!

  7. Alle sehnen sich nach Urlaub – die Mallorca-Diskussion im März hat es deutlich gezeigt. Noch im März war ich ebenfalls gegen diese unvernünftige „Öffnung“, da Tests für den Hin- und Rückflug sowie Quarantäneregeln und -kosten gar nicht geklärt waren und jede:r unabhängig vom Impf- oder Immunstatus plötzlich wieder eng an eng im Flieger verreisen durfte.

    Wenn aber alle Genesenen und Geimpften kontrolliert wieder reisen oder einkaufen oder konsumieren dürfen – dann kann doch nicht viel passieren. Zugegeben – ich wäre tatsächlich „neidisch“ auf alle, die sich in der Sonne erholen. Aber nur im besten Sinne – denn als Person, die gar keiner Risiko- oder Prioritätsgruppe angehört und vermutlich wirklich erst im Spätsommer geimpft werden kann, kann ich es doch denen nicht verwehren, die eben schon weiter sind als ich! Was hätte ich persönlich davon, wenn mir unbekannte Menschen auch nicht dürfen, was ich nicht darf? Und Menschen, die ich kenne, denen würde ich dieses Glück sowieso von Herzen gönnen! Schließlich weiß ich, wie gut mir meine „Worcation“ – der Tapetenwechsel am Meer auf Amrum – im letzten Monat getan hat…

    Vor allem die Geimpften und Genesenen in den Labors, der Pharmazie, der Pflege, im öffentlichen Nah- und Fernverkehr oder im Einzelhandel sollten schnelle Lockerungen zugestanden werden. Denn sie stehen seit März 2020 an vorderster Front, halten alle systemrelevanten Lebensbereiche für uns offen, heilen und pflegen uns auf eigenes Risiko, arbeiten tagtäglich dafür, dass wir von A nach B kommen oder immer genug Klopapier, Nudeln, Tomatensauce und alle anderen Güter des Lebens einkaufen können: Und zwar zu Anfang ganz lange ohne Schutz, Maske, Medikamente oder Impfstoff – und bis heute vielfach am Rand der persönlichen Erschöpfung! Noch dazu müssen sie sich vielfach von Querdenkern und Maskenverweigerern beschimpfen und gefährden lassen, ohne wirklich eine juristische Handhabe zu haben.

    Auch den Eltern von kleinen Kindern, die durch das lange Homeschooling und die zusätzliche Arbeits- und Betreuungsbelastung in den eigenen vier Wänden ebenfalls der Erschöpfung oder dem Burnout nahe sind, stehen meiner Meinung nach schnelle Lockerungen zu, damit sie als Familie auch mal wieder eine schöne und entspannte Zeit weg von zu Hause verbringen können.

    Ich dagegen sitze bequem in meinem Homeoffice oder alleine in einem Büroraum, kann den ÖPNV meiden, jedem ungewünschten oder risikobehafteten Kontakt aus dem Weg gehen und habe keine kleinen Kinder mehr. Ja, mein Corona-Jahr war zeitweise nervig, meinen Australienurlaub – die Traumreise meines Lebens – habe ich erst in Quarantäne verbringen und dann doch abbrechen müssen, die Begegnungen mit Freunden und Familienangehörigen fehlen mir. Aber ich habe noch immer ein Dach über dem Kopf, einen Job, bin gesund und wohne in einer Region, in der andere Urlaub machen. Wem sollte ich also etwas neiden???


  8. Eine Lockerungsregelung würde meiner Meinung nach zu einer größeren Motivation führen, doch vernunftorientiert über eine Impfung nachzudenken. Das ist in meinen Augen überhaupt kein verdeckter Impfzwang, sondern die Möglichkeit, als mündige:r Bürger:in darüber nachzudenken, inwieweit ich mich solidarisch mit meinen Mitmenschen zeige und mich impfen lasse, damit WIR ALLE bald wieder in einer Normalität leben, arbeiten, Familie und Freunde treffen können.

    Ich kenne und lese von „Impfgegner:innen“, die vorher noch nie darüber nachgedacht haben, ob z. B. eine Tetanus- oder Reiseimpfung ihnen schaden könnte – wer hätte je entsprechende Beipackzettel beim Arzt durchgelesen? Generell gilt doch: Schaden und Nutzen miteinander zu vergleichen und dann eigenverantwortlich abzuwägen – so sehe ich persönlich das jedenfalls. Und ich vertraue unseren europäischen Regierungen soweit, dass sie keinen gesundheitsgefährdenden Impfstoff zugelassen hätten. In der Medizin und in der Wissenschaft gilt sowieso immer: Ein Restrisiko wird bei jedem Impfstoff, Medikament oder Betäubungsmittel bleiben, egal, ob es ein Jahr oder zehn Jahre von der Entwicklung bis zur Genehmigung brauchte.

    Denn eine Impfung sehe ich zuerst als Schutz der anderen an, dann erst als Schutz für mich. Ohne die sog. Herdenimmunität werden wir ALLE noch sehr lange unter Einschränkungen zu leiden haben! Und deshalb ist es für mich in der Folge völlig legitim, nicht die Geimpften und Genesenen weiter einzuschränken, sondern jene, die das Gemeinwohlprinzip nicht anerkennen und ihre individuellen Bedarfe über die der Gemeinschaft stellen.

  9. Wer sich nicht impfen lassen möchte, muss das nicht. Das ist das Recht jedes Menschen, über seinen eigenen Körper zu entscheiden. Wenn dieser Mensch aber nicht als Eremit:in, sondern mitten in der Gemeinschaft leben möchte, gelten meiner Meinung nach andere Regeln. So wie es mittlerweile aus gutem Grund die Masern-Impfpflicht gibt in Kitas und Schulen, so muss es auch eine „Corona-Impfpflicht“ geben, wenn wir alle auf Dauer ungefährdet und gesund bleiben möchten. Wer sich mündig dagegen entscheidet, sich nicht impfen lässt oder Maske und Abstand verweigert, darf das tun. Allerdings nicht im Kreise und auf Kosten unserer Weltgemeinschaft, die dann immer und immer wieder durch solche Menschen gefährdet wäre, aus lauter Egoismus. Diese Menschen müssen sich dann eben entsprechende Einschränkungen gefallen lassen.

  10. Demokratie ist, wenn idealerweise alle mitbestimmen können und niemand benachteiligt wird. In einer globalen Pandemie ist es für mich allerdings völlig klar, dass es zeitlich begrenzt andere Regeln geben muss, um das Virus gemeinschaftlich zu bekämpfen. Eine vorübergehende Einschränkung der Freiheiten ist legitim. Über die Art der Regeln lässt sich natürlich trefflich streiten, das tue ich auch, weil so vieles nicht nachvollziehbar und logisch erscheint. Aber dass es Einschränkungen geben muss, solange Gefahr besteht, steht meiner Meinung nach nicht zur Diskussion.

    Selbstverständlich werde auch ich nie auf meine demokratischen Grundrechte verzichten, auch nicht auf Reise- oder Meinungsfreiheit, die freie Berufswahl und all unsere anderen demokratischen Rechte. Ich bin sicher, die bekommen wir bald wieder. Bis dahin kann es aber nicht heißen, dass alle Genesenen und Geimpften in der Isolation bleiben müssen, bis auch der/die Allerletzte geimpft oder genesen ist – denn das hieße ja, dass die Freiheit des/der Anderen beschnitten werden muss, nur weil ich auch keine habe?

 

Dies ist keine politische oder wissenschaftliche Abhandlung und auch nicht allgemeingültig, sondern meine persönliche Meinung. Ich bin froh, diese jederzeit frei äußern zu dürfen und es ist mir bewusst, dass es zahlreiche andere Meinungen gibt.

Diesen Text habe ich aus dem Wunsch heraus geschrieben, dass meine Leser:innen sich einmal aus ihrer eigenen Komfortzone herausbewegen: Sie sollen nicht ihre eigenen Bedürfnisse für eine mündige Entscheidung zugrunde legen, ob und wann es zu Lockerungen für Geimpfte und Genesene kommen darf, sondern auch das Gemeinwohl betrachten, und zum Wohle aller entscheiden.

Corona hat unser Leben in den letzten 15 Monaten massiv geprägt – die wenigsten haben in dieser Zeit profitiert – und das Virus wird unser Leben vermutlich noch sehr lange, vielleicht sogar für immer, beeinflussen. Deshalb muss es in vielen Bereichen Änderungen geben – nicht zuletzt in unserer Art der Diskussionskultur. Neid und Missgunst bringen keine:n weiter. Es wäre mir ein Fest, wenn wir alle gemeinsam die Spaltung der Gesellschaft, die Ich-Zentriertheit und die Polarisierungen wieder abbauen würden.

Was ist Ihre Meinung dazu? Sind Sie für oder gegen Lockerungen und warum? Sind Sie für oder gegen Impfungen und warum? Ich freue mich über jede Meinung und Anregung.

Nicole Isermann

Nicole Isermann steht für Text, Redaktion, Content und PR mit Herz und Haltung! Mit Einfühlungsvermögen verfasst und bearbeitet die Wahlbonnerin Texte, die ankommen, berühren und Mehrwert liefern - am liebsten für Soloselbstständige mit echtem Herzens-Business. Ihre Lieblingsthemen sind Essen & Trinken, Lesen & Schreiben, Reisen & Kultur, Natur & Umwelt oder Engagement & Lernen. In den kreativen Schreibfluss findet Nicole u. a. mit ihren kreativen Elfchen und Zelfchen. Wenn sie nicht schreibt, engagiert sie sich ehrenamtlich für Kultur-, Kirchen- und soziale Projekte.

14 Gedanken zu „Wider die unerträgliche Neiddebatte: 10 Gründe, warum ich für Impfungen sowie für sofortige Lockerungen für Geimpfte und Genesene bin

  • Hedda Kagelmacher

    Hallo, Nicole!
    Ein sehr wichtiges Thema, das Du anpackst! Ich stimme völlig mit Dir überein, was das Thema Neid angeht: ich bin nicht neidisch, wenn es anderen gut geht. Ich gönne es ihnen. Insbesondere denen, die viel zu leiden hatten, z.B. die Alten oder die jungen Familien, die nicht wissen, wie sie den Alltag mit Home office und schooling organisieren sollen. Und insbesondere diejenigen, die immer vergessen werden: Obdachlose, Flüchtlinge in Unterkünften, usw.. Ich kann allerdings überhaupt nicht folgen, wenn Menschen nicht begreifen, wie ernst die Lage ist und bloß ihrem Malle-Urlaub und den Shopping-Freiheiten hinterherjammern. Darüberhinaus denke ich, dass manches einfacher wäre, wenn mehr Leute sich an die AHA-Regeln hielten – und zwar, weil das sinnvoll ist, und nicht, weil sie Angst vorm Ordnungsamt haben. Alles in allem zeigt sich, wie gespalten unsere Gesellschaft inzwischen ist und dass wiederum nur eine Minderheit solidarisch handelt. Ich würde mir eine Debattenkultur wünschen, die den Namen auch verdient, denn dies ist nicht die letzte Krise, die uns kalt erwischt.
    LG, Hedda

    Antwort
    • Hallo Hedda,
      ja, du sprichst mir aus der Seele – Debattieren und diskutieren um der Sache willen und mit vernünftigen Argumenten scheint mehr und mehr verloren zu gehen – schade! Danke dir für deinen Beitrag – wie schön, dass du hier mitliest und kommentierst!
      Herzliche Grüße
      Nicole

      Antwort
  • Ich bin auch für Lockerungen für Geimpfte und Genesenen. Nur so haben viel mehr kleine Gastronomen, Künstler, Kulturschaffenden… eine Chance sich zu erholen und wieder auf eigene Beine zu kommen. Du selbst hast ja geschrieben, dass du dein Lieblingscafé vermissen würdest.
    Ich bin jedoch der Meinung, dass es noch zu früh ist, um über eine Impfpflichtige nachzudenken. Es weiß noch keiner, wie sich der Virus entwickelt, ob wir ihn auf Dauer haben oder ob er verschwindet. Wichtiger ist, aus meiner Sicht, dass jeder, der möchte, schnellstmöglich sich impfen lassen kann, wenn es geht weltweit.
    Nach langen Überlegen ließ ich mich jetzt doch impfen, nicht weil ich nur meinen persönlichen Vorteil sehe, sondern möchte ich erstens keinen auf Arbeit ( Altenpflegeheim) unnötig gefährden, sondern auch wieder aktiver im Jugendverein werden und Angebote für Jugendliche ermöglichen.
    Danke für die Anregung, über dieses Thema nachzudenken und zu diskutieren.
    Es grüßt
    Kerstin

    Antwort
    • Hallo Kerstin,
      ich finde es schön, wenn ich mit meinem Beitrag zum Nachdenken anregen kann, vielen Dank, dass du mitdiskutierst! Eine Impfpflicht jetzt wäre tatsächlich zu früh, da viel zu wenig Impfstoff da ist. Aber ich glaube, dieses Virus werden wir nicht mehr wirklich loswerden, und so wird es in unserer globalen Welt vermutlich eine regelmäßige Impfung – nach welchen Regeln auch immer – geben müssen.
      Viele Grüße
      Nicole

      Antwort
  • Wow, das ist sehr mutiges Thema. ? Ein sehr schöner Artikel und ich fand ihn super flüssig zu lesen. Du bringst super Argumente. ? Hoffen wir, dass es den ein oder anderen zum Nachdenken bringt.

    Antwort
    • Vielen Dank, Petra. Es freut mich, dass du meine Meinung teilst. Obschon ja viele eine andere haben – was auch legitim, aber eben mit Konsequenzen verbunden ist. Wenn alle zusammenhalten, wäre vieles einfacher. Pass auf dich auf!
      Lieben Gruß,
      Nicole

      Antwort
  • Liebe Nicole, danke für deinen ausführlichen und mutigen Blogartikel. Er hat mich sehr berührt. Und stimme vollen Herzens deiner Argumentation zu???
    Allein schon wegen der Rückgabe der Bürgerrechte.
    Und klar hoffe ich, dass, was es tut, das Impfangebot deutlich steigt, und schnell alle, die wollen, geimpft werden können.
    Und ja, ich sehe es tatsächlich auch als gesellschaftliche Verantwortung an, sich impfen zu lassen.
    Ich bin darüber hinaus gespannt, welche Kosten weiterhin auf uns zukommen, die aus der Isolation und deren psychischen Folgen entstanden sind.

    Antwort
    • Hallo Renate, ja, das mit den Folgen und Folgekosten finde ich auch spannend, ich glaube wir werden noch sehr lange mit ihnen leben müssen, denn nicht nur die mögliche Infektion, sondern auch die lange Isolation hat bei vielen sicher gesundheitliche, motorische oder psychische „Schäden“ verursacht – vor allem bei dienganz jungen und ganz alten Menschen… Danke für deinen Zuspruch – und weiterhin alles Gute dir!
      LG Nicole

      Antwort
    • Liebe Nicole, du greifst ein Thema auf, das mich gerade sehr bewegt. Ich bin auch für Lockerungen für Geimpfte, da sie nicht zuletzt ihre Grundrechte zurück erhalten müssen. Ich bin aber auch dafür, dass die Impfprios überdacht werden müssen. Wie viele Menschen gibt es, die sich impfen lassen wollen, aber keinen Termin erhalten, obwohl es Kapazitäten und Impfstoff gibt? Da muss meiner Meinung nach kräftig daran gearbeitet werden. Und ich kann Neid bzw. Vielmehr Missgunst nicht verstehen, wir sollten es doch jedem gönnen und uns als Gesllschaft, als Gemeinschaft verstehen, die einen Schritt Richtung Normalität (sofern es das wieder geben wird) gehen. Danke für deinen Artikel, ich hoffe, den lesen noch ganz viele Menschen.

      Antwort
      • Hallo Annette,
        ja, ich hoffe auch, dass viele Menschen wieder weg von der Ich-Sicht hin zu der Wir-Sicht kommen – diese Spaltung in unserer Gesellschaft sehe ich mit großem Bedauern – und auch Sorge. Danke dir für deinen Kommentar und das Lesen!
        Viele Grüße
        Nicole

        Antwort
  • Liebe Nicole, ein wichtiger Text – (Achtung extrem langer Kommentar, unten kommt ne Zusammenfassung) vor einer Woche hätte ich ihn vermutlich noch in großen Teilen unterschrieben. Inzwischen finde ich, dass an so mind. einer Stelle zu kurz gedacht ist (ändert aber nichts an dem Grundsatz, dass mMn tatsächlich die Grundlage für den Entzug der Grundrechte ja dann fehlen):
    Du schreibst von Eltern mit kleinen Kindern – solange diese nicht zu einer Risikogruppe gehören, sind es im Allgemeinen die Vorletzen, die geimpft werden (bisher gibt es nur wenige, die Eltern wegen ihrer Care-Verantwortung Priorität einräumen wollen, die offizielle Regelung ignoriert diese Verantwortung). Die letzten sind die Kinder selbst.
    Und an der Stelle, finde ich, sollten wir als Gesellschaft nochmal nachdenken. Kinder und Jugendliche sind seit über einem Jahr eingeschränkt rein aus Solidarität (ja auch gezwungenermaßen). Sie selbst haben ein sehr geringes Risiko, sie werden mit am stärksten eingeschränkt, um niemanden sonst anzustecken. Doch es gibt ja noch nicht mal einen Impfstoff für Kinder. Ich finde es in dieser Debatte immer etwas zynisch, wenn Politiker:innen sagen, dass spätestens im Sommer allen ein Impfangebot gemacht werden kann. Es scheint so, also ob Kinder nicht Teil unserer Gesellschaft, Teil von „allen“ seien.
    Eine Möglichkeit könnten evtl. engmaschige PCR(!)-Tests an Schulen/Kitas etc. sein, die dann in der Freizeit die gleichen Freiheiten bieten.

    Um den Roman zusammenzufassen: ich bin auch dafür allen Geimpften etc. ihre Grundrechte wieder zu geben bzw. zu lassen. Doch eine faire Regelung für Kinder&Jugendliche sollte dann auch dringend gefunden werden. So Wiebkes gerade angedacht ist, fände ich es ein fatales Signal für Kinder&Jugendliche.

    Antwort
    • Liebe Veronika, da hast du vollkommen Recht, die Kinder und Jugendlichen gehören auf jeden Fall in den Fokus und die erste Impfreihe! Ich finde auch, dass sie sehr schnell Freiheiten brauchen, da sie täglich entweder zu Hause „eingesperrt“ sind oder aber wie mein Sohn im Abschlussjahrgang täglich ungeschützt zur Schule müssen und sich dort einem potenziellen Risiko aussetzen – auch wenn das Hygienekonzept an unserer Schule so gut ist, dass es bisher kaum Ausbrüche gab. Gott sei Dank. Meine Tochter dagegen hat sich trotz Corona-konformem Treffen im Januar mit nur einer Freundin angesteckt und echt heftig gelitten, vor allem nach dem Infekt. Danke dir für deine Meinung un d
      LG Nicole

      Antwort
  • Nicole Isermann es verletzt mein Gerechtigkeitsgefühl, wenn Laszlo und ich uns seit Monaten ohne Erfolg darum bemühen, eine Impfung zu bekommen und dann von Lockerungen für Geimpfte gesprochen wird. Richtige Lockerungen werden sich wohl erst dann durchsetzen lassen, wenn das Impf-Angebot zumindest für alle Erwachsenen da ist.

    Zweiter Punkt: es wird extrem schwer sein, den Impfstatus zu überprüfen, solange es keinen digitalen Impfausweis gibt. Und solange es so leicht ist, den aktuellen Impfstatus zu fälschen. Auf Spiegel Online gelesen: Diese Kleberchen und gefälschten Stempel gibt’s für wenig Geld im Internet. Ich könnte mir vorstellen, dass hier ein neuer Tatbestand festgelegt wird: die vorgetäuschte Impfung als versuchte Körperverletzung (oder so ähnlich). Ich weiß nicht, ob vorgetäuschte Impfungen jetzt schon geahndet werden, aber ich finde: spätestens jetzt wird’s Zeit.

    Und trotzdem: obwohl ich das persönlich kritisch sehe, würde ich nie jemandem seine wiederhergestellten Grundrechte vorwerfen.

    Antwort
    • Liebe Judith, ja, du hast recht, es ist ungerecht, dass teilweise massiv an den Prio-Gruppen vorbei geimpft wird, ein großes Problem, seit die Hausärzte mit impfen. Und auch das Fälschungsproblem ist ein großes. Genauso, wie es unfassbar ist, dass der deutsche Arzt auf Mallorca negative PCR-Testergebnisse bescheinigt (und verkauft?) hatte, die nachweislich nie gemacht wurden. Fälle für die Verwaltung und Ahndung. Aber die tatsächlich Geimpften in Sippenhaft zu nehmen geht trotzdem nicht – das siehst du ja genauso wie ich.
      Danke dir für deine Ergänzungen und
      liebe Grüße
      Nicole

      Antwort

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