Ist das Kunst oder kann das weg? Vom Wert der kreativen Leistung und der Sichtbarkeit durch das Künstler-12von12
Heute geht es um Kunst – und um ihren Wert. Claudia Scholz von Family & Friends organisiert in Berlin tolle Stadtteilfeste rund um Kunst, Kultur, Wein und Begegnung. Und dort begegnet ihr leider oft ein Phänomen, das vermutlich weit verbreitet ist.
Ihre wertvollen Beiträge mit dem Stichwort „Bullshit“ rücken vieles rund um die Kunst und ihre Wertschätzung ins rechte Licht:
Diese drei Beiträge machen deutlich, warum Claudia und ich uns diesem Bullshit stellen und Kunstschaffenden gemeinsam mehr Sichtbarkeit verschaffen möchten. Und ihnen zu einem größeren Bewusstsein für die notwendige und respektvolle Wertschätzung verhelfen wollen.
Kunst, künstlerisch, komisch?
Kürzlich habe ich selbst wieder erlebt, wie beeindruckende Kunst aus vermeintlich simplen Gebrauchsgegenständen oder sogar Müll entsteht und bewegt – das Kunstmuseum Saarbrücken hat da aktuell tolle Exponate, wie man hier sieht:
Ob es immer gefällt, ist natürlich diskussionswürdig – aber unstrittig sind Wert und Schöpfung der einzelnen Werke. Das nicht anzuerkennen, ist arrogant.
Textleistungen – zu teuer?!
Übrigens werden auch wir selbst mitunter mit solchen Bullshit-Bingo-Bemerkungen konfrontiert. Claudia als Organisatorin und Netzwerkerin im Dienst der Stadtkultur, ich als kreative Textdienstleisterin.
Diese Art der Arroganz äußert sich dann z. B. in so einem Spruch: „Oh, dein Stundenhonorar ist aber hoch!“ Stimmt das?
Nicht wirklich, denn es ist ja nicht die Zeit, sondern meine Erfahrung und Expertise als Texterin, die bezahlt werden sollte. In meine Aus- und Weiterbildung investiere ich regelmäßig viel Zeit, Training und Geld, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. All das befähigt mich, die Wünsche und Bedarfe meiner Kundinnen und Kunden auf den Punkt zu bedienen. Genau das hat seinen Preis, egal ob der per Paket oder Stunde berechnet wird.
Zelfchen – nur 11 Wörter, aber weit mehr als Altpapier!
Auch meine Zelfchen sind nicht nur Zeitungspapier. Bevor dieses zu angegilbtem, verknittertem Altpapier wird, erkenne ich spannende Wörter und Überschriften, die ich ausschneide, sammle, neu zusammensetze und schließlich auf passende Bildmotive klebe, die ich ebenfalls suche, finde und ausschneide. Voila, eine individuelle Wortcollage aus 11 Wörtern – ein Elfchen, ein Kurzgedicht – ist entstanden. Nur Papier für ein paar Cent? Nur geborgte Worte??? Mitnichten!!!
Denn bevor das künstlerische Ergebnis, der kreative Mehrwert sichtbar wird, investiere ich Zeit mit dem Suchen und Finden passender Wörter, mit dem Finden von Themen und Inhalten, ich schneide aus, kombiniere und klebe erst, wenn ich die für mich schlüssigste und schönste Form gefunden habe.
Kreatives Schaffen bedeutet, Ideen zu Werken voller Wert zu machen, die andere berühren.
Nicole
Wenn Kunst in jeder Form so „wertlos“ wäre, nur auf das verwendete Material reduziert würde, wäre es noch keine Kunst. Erst die individuelle Idee, Materialien genau so zu verwenden und kombinieren, wie es ein Kunstschaffender oder eine Künstlerin tut, macht es zu einem Artefakt, einem Kunsthandwerk, einem künstlerischen Gegenstand mit Wertschöpfung. Diese zu erkennen und angemessen zu bezahlen, ist die Aufgabe, ja die Pflicht der Kundinnen und Kunden: von der Privatperson über einen Auftraggeber bis zu einer Institution.
Ziemlich beste Lösung: Emotionen wecken!
Wie Claudia und ich Kreativen helfen können, mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung durch Storytelling zu bekommen?
Was helfen kann – neben der Präsentation der Kunst auf Claudias schönen Kunsthandwerkermärkten oder in eigenen oder fremden Online-Shops? Genau: das Geschichten erzählen! Den Menschen die Emotionen hinter dem Kunstwerk zu verkaufen und nicht das Kunstwerk selbst ist eine ziemlich perfekte Lösung. Dafür braucht es jedoch ein bisschen Zeit, das passende Storytelling und das passende Format.
Claudia und ich haben da eine Idee: Wir haben eine Schablone bzw. Anleitung für ein traditionelles Blogformat entwickelt, mit dem Kreative sich oder ihre Werke einmal monatlich einer großen Öffentlichkeit vorstellen können – das Künstler-12von12. Was das ist, erklären wir dir hier:
Das Künstler-12von12
Immer am 12. eines Monats kannst du 12 Bilder mit kurzen Texten zusammenstellen und auf deiner eigenen Website oder/und auf Claudias Blog veröffentlichen. Wenn du das jeden Monat machst, hast du in einem Jahr mit relativer Leichtigkeit 12 verschiedene Texte mit 12 mal 12 Fotos veröffentlicht, die dich mit deiner Persönlichkeit, deine Kunst und den Schaffensprozess dauerhaft im Netz sichtbar machen.
Verknüpfen kannst du jeden Beitrag mit einer Aufforderung, dich zu besuchen, deine Werke zu kaufen, diese weiterzuempfehlen, zu verschenken oder dich etwas zu fragen.
Beziehungen aufbauen durch Geschichten
So kommst bzw. bleibst du in Kontakt mit intetessierten Menschen, die du mit der Zeit vielleicht als Kundinnen bzw. Kunden gewinnen kannst. Denn es braucht immer mehrere Kontaktpunkte, bis Menschen zu einem Kauf bereit sind. Erzähle von dir, deinen Ideen, deinem Leben. Dann baust du Beziehungen auf. Das 12von12-Format ist dafür besonders gut geeignet!
Wenn du dazu mehr wissen möchtest oder dir sogar Unterstützung bei Text und Fotos wünscht, lies gerne hier weiter oder melde dich direkt bei uns.
Unsere Anleitung zum Selbstschreiben
So unterstütze ich dich bei der Umsetzung
Claudias Sammlung toller, kreativer Dienstleistenden rund um Text, Grafik und Design
Claudias Interview mit mir zum 12von12-Format
Wir freuen uns auf deine Sichtbarkeit und sind dabei gerne an deiner Seite! Melde dich einfach bei Claudia oder mir!
Dieser Beitrag ist Nr. 7 der Blogdekade von The Content Society, meiner wunderbaren Blog-Gemeinschaft von und mit Judith Peters. Hier geht es zu Beitrag Nr. 6 über eine skurrile Literaturverfilmung, die zu Herzen rührt.
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Liebe Nicole, was für ein schöner Beitrag und was für tolle Ideen sich hier verbergen. Deine Zelfchen habe ich ja schon einmal bewundert, sie jetzt in der Collage zu sehen ist einfach schön. Die 12 von 12 für Künstler:innen gefallen mir auch richtig gut, weil ja, manchmal spricht Kunst mich emotional an, manchmal bewundere ich nur die Idee oder die Ausführung. Bei manchen Werken können kleine Geschichten die Brücke schlagen und das Verständnis mit der Emotion verbinden.
Die Walflosse hat mich übrigens auch sehr beeindruckt, davon habe ich mir auch ein Foto gemacht, in der Ausstellung in Saarbrücken.
Liebe Sylvia,
herzlichen Dank für deinen langen Kommentar, wie toll, dass dir mein Beitrag und meine Elfchen / Zelfchen so gut gefallen. Und dass du auch in der Ausstellung in Saarbrücken warst, ist ja lustig. Ich fand die Exponate wirklich toll dort.
Empfehle das Künstler 12von12 gerne weiter. 😊
Liebe Grüße von
Nicole