Liebesbrief an mein Text- Business
Wie kommt man denn auf die Idee, einen Liebesbrief an sein Business zu schreiben, magst du dich vielleicht gerade fragen. Tja, warum tue ich das? Zum einen, weil übermorgen Valentinstag ist – und ich viel lieber mit Worten ein Geschenk mache, als mit Blumen oder Schokolade. Zum anderen, weil Steffi Fleischer von der Werbewerkelei zu einer Blogparade aufgerufen hat. Und diese Idee finde ich so charmant, dass ich natürlich dabei bin!
Falls du spontan noch Lust hast mitzumachen, kannst du deinen Liebesbrief noch bis zum 14.02.2023 um Mitternacht fertig schreiben, veröffentlichen und bei Steffi einen Kommentar hinterlassen. Lass uns gemeinsam ganz viele Liebesbriefe verbreiten – in diesen Zeiten können wir alle nicht genug davon bekommen, oder?! Nun aber zu dir, mein liebes Herzens-Business:
Liebes Text-Business,
ich habe zu dir gefunden wie die Jungfrau zum Kind. Ja wirklich! Wie magisch angezogen bin ich dir verfallen, schon von früh auf. Dabei bin ich gar nicht in eine Akademikerfamilie geboren worden. Meine Lieben hatten nichts mit dem Schreiben von Texten am Hut – da gab es eigentlich nur Einkaufszettel, Rechnungen, Bilanzen oder Geschäftsbriefe … Warum also habe ich mich so früh und so heftig verliebt? In das Schreiben, das Geschichten erzählen, das Lesen, die Sprache? Ich weiß es auch nicht. Du warst einfach da – und das schon, bevor ich in die Grundschule kam. Ich habe gelesen. Viel gelesen. Und mir so nach und nach selbst das Schreiben beigebracht. Und mir Geschichten ausgedacht.
Lebenslange Liebe? Länger!
Unsere Liebe zueinander existiert also schon über 50 Jahre – wow, was für eine lange Zeit! Noch immer bin ich verliebt in dich, das Schreiben, wie am 1. Tag. Und schon in der Oberstufe des Gymnasiums wusste ich, dass aus dir und mir unbedingt auch eine Geschäftsbeziehung werden muss – etwas anderes konnte ich mir wirklich nicht vorstellen! Und so bin ich dir, seitdem ich einen Stift halten und damit Buchstaben aneinanderreihen kann, bis heute treu ergeben.
Schon gewusst? In Koblenz-Darmstadt gibt es ein Liebesbrief-Archiv, dem du deine Liebesbriefe vermachen und mit dessen Projekt Gruß & Kuss du sogar selbst zur Liebesbriefforscherin werden kannst!
https://liebesbriefarchiv.de/
Schreiben für die Schule – eine HassLiebe?!
Die Liebe zwischen uns ist selbst nicht vergangen, als ich in der Schule oder Uni oft gezwungen war, anderes zu schreiben als ich wollte: Gedichtanalysen, Hausarbeiten über niederdeutsche Lautverschiebungen, Lateinarbeiten zur Frage „Was ist eine Koryphäe?“, oder eine dicke, fette Masterarbeit zur Verbreitung der Buchclubs in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung. Da hat sich manchmal schon ein bisschen Hass in die Liebe gemischt, oder ein Gefühl des Überfordert- oder Gehetzt-Seins.
Doch auch wenn es öfter mal eng war: Schreibtechnisch habe ich immer jede Deadline eingehalten, nie aufgegeben und den Erfolg danach genossen. Denn weil ich dich so sehr liebe, führst du mich auch durch die dunklen Täler oder schweren Aufstiege des Lebens.
Mit dir ist es nie langweilig
Und weißt du, was – neben dem eigentlichen Schreibprozess – noch so toll ist an dir – an unserer Beziehung? Dass du so wandelbar bist! Ständig ändern sich Schreibregeln, Schreibmethoden, Schreibinstrumente – ja Sprache selbst ist immer im Fluss – so muss und will ich mich natürlich heute in meinen Texten z. B. mit dem Gendern auseinandersetzen. Die klassische und oft handwerkliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wurde längst von der crossmedialen abgelöst. Heute muss ich auch das Bloggen, Content erstellen für Social Media und Newsletter schreiben beherrschen. Ich muss zielgruppengerecht für Websites texten. Und vieles mehr.
Langweilig kann es mir also mit dir gar nicht werden! Und wer mich kennt weiß, dass ich zwar Verlässlichkeit in meinem Leben sehr schätze, aber Langeweile verabscheue – auch in einer Beziehung. Doch da besteht bei uns gar keine Gefahr!
Der Stift und das Papier
In den letzten 50 Jahren ist so viel passiert zwischen uns: Die Anfänge meines Schreibens waren geprägt von Bleistift, Füller und Papier. Von Tintenflecken, Radiergummikrümeln, dem obligarorischen „Tintenkiller“ (kennt den noch wer?) und zusammengeknüllten Papierbällchen im Papierkorb – denn natürlich lief es zwischen uns nicht immer nur toll. Oft genug fehlte uns der richtige Einfall, das perfekte Wort, die fehlerfreie Schreibweise. Da hieß es dann eben: Neu anfangen. Aus der Schule habe ich auch noch dieses besondere Geräusch im Ohr: das von der quietschenden Kreide, mit der ich Aufgaben an der vom nassen Schwamm noch feuchten Tafel lösen musste … Ein Trauma? Kreide mag ich jedenfalls bis heute nicht besonders.
Du hast jetzt schon Lust, loszuschreiben, und suchst eine Anleitung für einen Liebesbrief? Die Brigitte hat da was für dich.
https://www.brigitte.de/liebe/liebesbrief-schreiben–tipps-fuer-die-perfekten-zeilen-11698318.html
Dann wurde es förmlich(er) zwischen uns
In der Uni dann gab es eine neue Phase der Liebe zwischen uns – sie wurde ein wenig technischer und war mit viel Organisationstalent verbunden. Selbstverständlich habe ich Germanistik, Englisch und Geschichte studiert: Da konnte ich nach Herzenslust schreiben, lesen, erzählen und lernen! Für all das war deine Anwesenheit, ja deine pure Existenz – das Schreiben – unabdingbar. Was für ein großes Glück. Neben dem Stift und dem Papier kamen die zuvor kurz angedeuteten, technischen Neuerungen in unsere Beziehung: Eine Reiseschreibmaschine, Kohlepapier und diese weiße Korrekturflüssigkeit (wer kennt den Namen noch?) wurden nach und nach zur Basis unserer mittlerweile etablierten Liebe.
Vom Stift zur Tastatur
Zum Ende des Studiums hatte ich sogar meine ersten eigenen Personal-Computer – PC genannt. Mit dem war das Schreiben zwar weniger gefühlvoll und haptisch, aber viel einfacher: Kopieren, einfügen, löschen, streichen, neu schreiben, ergänzen – all das war mit ein paar Tasten und Befehlen schnell erledigt und sparte eine Menge Zeit und Nerven. Oder auch nicht, wenn die Technik meine liebe- und mühevoll getippten Wörter irgendwo im Datenorbit versteckte.
Jetzt wirds ernst!
Unsere Business-Beziehung begann tatsächlich schon während des Studiums, denn als Studentin musste ich Geld verdienen und so bin ich in Marketing-, Presse- und Kulturabteilungen gelandet. Mit dem Schreiben und Texten für andere mein Geld zu verdienen, das hat mich seither nicht verlassen. Mal als freie Fachjournalistin, mal als Angestellte, oft genug auch beides parallel – wenn es um das Schreiben als Beruf geht, wird mir die Zeit nicht lang und meine Liebe wächst. Abnutzungserscheinungen? Nicht feststellbar – denn mein kreativer Schreibmuskel wird stärker und besser, je öfter ich ihn trainiere.
Eine Gabe ist eine Liebe ist ein Talent
Diese Gabe, dieses Talent teile ich beruflich gerne mit allen Menschen, denen es nicht so geht wie mir, die dir nicht so verfallen sind und eine andere Leidenschaft haben. Warum sollte man sich quälen mit etwas, das einem nicht so leicht aus der Feder fließt wie uns beiden? Du bist jedenfalls die Liebe meines Business-Lebens – und ich bin mir sehr bewusst, dass es dich ohne Schrift und Sprache, ohne diese alte Kulturtechnik des Schreibens, ohne unser Bildungssystem in Deutschland für mich gar nicht geben würde.
Schon gewusst? Der 26. September zelebriert mit dem kanadischen Love Note Day (Tag des Liebesbriefchens) die hohe Kunst kleiner Liebesbotschaften per Zettel oder Notiz.
https://www.kuriose-feiertage.de/tag-des-liebesbriefchens/
Was wäre, wenn …?
Manchmal habe ich richtige Albträume: Was, wenn ich nicht mehr tippen, schreiben oder sehen kann? Wie verdiene ich dann mein Geld? Wie gebe ich meinen Gedanken, Gefühlen oder Wünschen Ausdruck? Oder wie erzähle ich dann Geschichten für meine Kunden? Wie bringe ich sie in die Medien? Wie soll ich ansprechende, auf den Punkt formulierte Newsletter-Texte oder Blogbeiträge für sie verfassen?
Angstfrei mit dir in die Zukunft blicken
Wenn ich ziemlich geschockt und verwirrt aufwache, bin ich jedoch ganz schnell wieder beruhigt – und dankbar: Dafür, dass uns auch solche körperlichen Einschränkungen nicht werden auseinanderbringen können. Denn dank der modernen Technik ist es heute ja viel leichter als früher, unsere Liebe lebendig zu halten – durch Smartphones, Apps, Laptops und Tablets mit all ihren Spracherkennungs-Tools oder der künstlichen Intelligenz kann ich immer und überall meiner großen Leidenschaft frönen und schreiben, texten, bloggen oder dichten, wie es mir beliebt.
„Dichter“ dran?
Ja genau – du hast richtig gelesen – durch dich, das Schreiben (und seit zwei Jahren auch das Bloggen), habe ich sogar meine Liebe zu einer ganz anderen, für mich ganz neuen Form des Schreibens entdeckt, dem Dichten von Elfchen, Zelfchen oder Haikus. Das sind Kurzgedichte, die ich vorher noch nicht für meinen kreativen Schreibprozess entdeckt hatte. Nun finde ich sie einfach großartig! So kreativ. So spaßig. So entspannend. So heiß geliebt!
So kann ich mit dir, liebes Text-Business, beruflich wie privat immer wieder über den Tellerrand blicken, neues lernen, mich mit Menschen verbinden, persönlich weiterentwickeln, Botschaften vermitteln, kreatives teilen – diese Liste könnte ich noch unendlich weiterführen …
Leben in Worte gießen – das können wir, du und ich!
Liebes Text-Business: Wir sind einfach das perfekte Dream-Team! Ich bin ganz sicher, dass wir uns bis zu meinem Lebensende nicht mehr trennen werden und freue mich auf viele weitere Jahre mit dir und meinen Kundinnen und Kunden. Unser Leben, unser Business ist einfach viel zu bunt und spannend, als dass man es nicht in die richtigen Worte gießen und bekannt machen sollte.
In ewiger Liebe
deine Nicole – Texterin mit 💙 und Haltung
PS: Falls du diesem intimen Liebesdialog mit meinem Herzens-Business bis hierher gefolgt bist (dieses Schlüsselloch habe ich dir ganz bewusst geöffnet), meine Liebesschwüre dich von meiner leidenschaftlichen Hingabe zum Schreiben überzeugt haben und du jetzt mit mir arbeiten möchtest, melde dich gerne bei mir! Bestimmt kann ich für deine Botschaft ebenso hingebungsvoll genau die richtigen Worte finden und dich damit in die Sichtbarkeit bringen. Wie ich mit dir arbeite, kannst du vorab schon in meinem „Manifest“ nachlesen.
Du bist noch nicht überzeugt, dass uns in Zukunft eine ebenso innige Business- und Liebesbeziehung verbinden könnte? Dann abonniere doch meine Nic-Post und gönne dir unverbindlich alle zwei Wochen weitere Geschichten rund ums Schreiben:
Zum Hintergrund dieses Beitrags
Dieser Beitrag ist #02/10 und Teil der Blogdekade im Februar 2023 von The Content Society, die vom 11. bis 20.02.2023 läuft. Täglich werde ich 10 Tage lang zusammen mit vielen anderen Bloggenden einen Beitrag rund um das SCHREIBEN veröffentlichen oder überarbeiten. Mach gerne auch mit!
Liebe Nicole,
ich verstehe dich sooo gut:-)
Schreiben ist Sprache nutzen und Sprache die Brücke vom Ich zum Du und Wir,
das ist zumindest mein Motto:-)
Schau dich gern auch einmal bei mir um!
Liebe Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
die Brücke vom ICH zum DU und WIR gefällt mir gut! So wie auch dein Blog und dein Metier. Weit sind wir ja nicht auseinander – wir sollten auch einmal eine TCS-Meetup in Köln/Bonn machen, oder?
Liebe GRüße von
Nicole