BlogparadenDeutsche Sprache

Geht unsere schöne Sprache den Bach runter? Diese drei Fehler gehen mir so richtig auf den Nerv!

Am 6. Oktober habe ich zu meiner diesjährigen Blogparade aufgerufen, denn so oft rege ich mich über Sprachverhunzungen, Fehler oder leere Floskeln und Worthülsen auf, über die ich im Radio, in der Zeitung, in den Nachrichten oder in Fachartikeln und Büchern stolpere: Alte Rechtschreibung, neue Rechtschreibung, Gendern, die verschiedenen Arten zu Gendern, inklusive Sprache, leichte Spracheeinfache Sprache, Fachchinesisch, verschleiernde oder ewig gleiche Business-Begriffe, leere FloskelnWoke – da ist viel, über das man sich so richtig aufregen kann.

Mein Aufruf zur Blogparade

Genau da setzt mein Aufruf zur diesjährigen Blogparade an: Bei allem Verständnis für Veränderung gehen mir einige sprachliche Ausdrücke, Floskeln oder Wörter so richtig auf die Nerven! Da stellen sich mir die Nackenhaare auf, da steigt mein Blutdruck, wann immer ich sie lese oder höre. Deshalb teile ich heute drei Beispiele aus meinem großen Fundus an „sprachlichen Aufregern“ mit dir:

Mit oder ohne e?

Seit ich im Rheinland lebe, werde ich mit Schildern gequält, auf denen steht:

Bitte die TÜRE schließen.

Mittlerweile höre und lese ich es auch regelmäßig in den Nachrichten. Und rege mich trotzdem immer wieder darüber auf. Ist doch falsch, oder etwa nicht?! Ich bin aufgewachsen in dem Bewusstsein, dass es „die Tür“ heißt. Genau, ohne „e“. Aber die Menschen, die dieses Wortimmer wieder mit „e“ am Ende benutzen, sind offensichtlich in der Mehrheit, und so kann man mittlerweile sogar im DUDEN lesen, dass es die Tür / Türe heißen kann. Och nö, wenn es nur genug falsch machen, wird es einfach als richtig deklariert? Ernsthaft?!

Guttut, was gut tut?

Kürzlich schlug ich nach, wie „gut tut“ geschrieben wird, und wurde wieder überrascht:

GUTTUT – tuut, tut, tuut …

Ich habe da automatisch ein nerviges Besetzt-Tuten im Ohr, und das tut mir gar nicht gut … Da bekommt man doch schon beim puren Lesen einen Tinnitus, oder nicht? Der DUDEN sagt, dass man „gut tut“ jetzt nicht mehr auseinanderschreiben darf – eine Weile lang war das neben der Zusammenschreibung noch erlaubt. Mir kommt es nach wie vor falsch vor, es sieht für mich einfach komisch aus, so zusammengeschrieben.

Tut, tut, tut, tuuuut … Foto: Canva

Und ich persönlich finde, dass die Zusammenschreibung den Fokus vom gut zum tut verschiebt, was z. B. in der Werbung problematisch sein kann, je nach beabsichtigter Aussage. Wie auch immer, auch wenns schwerfällt, nutze ich „guttut“ zwar widerstrebend, aber selbstverständlich rechtschreibkonform. Wie hättest du es geschrieben?

Straße oder Strasse?

Was mich auch immer wieder triggert, ist die falsche Schreibweise von Wörtern mit „ß“ bzw. „ss“ im deutschen Deutsch. Die Menschen in Österreich und der Schweiz haben es da zum Glück viel leichter, sie kennen zu ihrem Glück kein „SZ“ und dürfen alles mit einem doppelten „s“ schreiben …

Straße oder Strasse? Foto: Canva

Wir aber sollten mittlerweile gelernt haben, dass z. B. Straße, Floß oder Grüße (also alle Wörter mit einem lang gesprochenen Vokal vor dem „ß“) nicht mit „ss“ geschrieben werden, während Fluss, Hass, wissen, lassen oder müssen einen kurz gesprochenen Vokal enthalten und damit zwingend mit einem Doppel-s geschrieben werden müssen.

Was sind deine nervigen Triggerwörter? Mach mit!

Jetzt kommst du ins Spiel! Ich möchte im Rahmen meiner Blogparade natürlich auch von dir wissen, welche 08/15-Formulierungen, Business-Floskeln, Fehler oder Jugendsprech-Ausdrücke dir so richtig auf den Nerv gehen. Wobei geht für dich unsere schöne Sprache den Bach runter? Verrate es mir bis zum zum 12. November – hier findest du nochmal alle Details zu meinem Blogparaden-Aufruf:

Also – ich freue mich sehr, wenn du mir und meinen Leserinnen und Lesern deine nervigen, „sprachverhunzenden“ Wörter, Floskeln oder Fehler verrätst – mach bis zum 12. November 2023 mit und schreibe gleich los.

PS: Über Floskeln und ihre Herkunft habe ich schon einen Beitrag geschrieben.

Zum Hintergrund der Blogparade

Diese Blogparade ist meine dritte im Rahmen von The Content Society, meiner Blogging-Community von und mit Judith Peters (aka Sympatexter). In diesem Herbst findest du dort viele weitere, spannende Blogparaden zu tollen Themen – stöbere einfach mal.

Vor einem Jahr ging es in meiner Blogparade um „Künstliche Intelligenz beim Texten“, in 2021 habe ich zu Beiträgen rund um „Gendergerechte Sprache“ aufgerufen.

Nicole Isermann

Nicole Isermann steht für Text, Redaktion, Content und PR mit Herz und Haltung! Mit Einfühlungsvermögen verfasst und bearbeitet die Wahlbonnerin Texte, die ankommen, berühren und Mehrwert liefern - am liebsten für Soloselbstständige mit echtem Herzens-Business. Ihre Lieblingsthemen sind Essen & Trinken, Lesen & Schreiben, Reisen & Kultur, Natur & Umwelt oder Engagement & Lernen. In den kreativen Schreibfluss findet Nicole u. a. mit ihren kreativen Elfchen und Zelfchen. Wenn sie nicht schreibt, engagiert sie sich ehrenamtlich für Kultur-, Kirchen- und soziale Projekte.

10 Gedanken zu „Geht unsere schöne Sprache den Bach runter? Diese drei Fehler gehen mir so richtig auf den Nerv!

  • Pingback: Meine Bucketlist – das will ich bis Ende 2023 erleben, erledigen und genießen! - Nicole Isermann

  • Pingback: Jahresrückblick 2023:

  • Bei deinen drei Triggernausdrücken lief es mir auch kalt den Rücken runter 😉 Ich sehe ein und begrüße es auch, dass sich eine Sprache immer weiterentwickelt. Gleichzeitig ist ein Teil von mir auch beleidigt, wenn ein Fehler nur oft genug und von ausreichend vielen Menschen gemacht werden muss, um als korrekt in den Duden einzugehen 😀

    Danke für deinen Artikel und deine Blogparade!

    Antwort
    • „Beleidigt“ trifft es – als Texterin nehme ich manches tatsächlich fast persönlich. 🙂
      Danke fürs Lesen und den schönen Kommentar.
      Viele Grüße
      Nicole

      Antwort
  • Liebe Nicole, bei der „Türe“, da dreht sich mir auch alles um. Mit der Straße habe ich lange gehadert, weil so viele plötzlich aus jedem SZ ein doppeltes S machten, während ich stoisch bei dem SZ blieb. Für mich verwirrend war, als ich zum ersten Mal hörte, wie jemand beim Kellner ein Cola bestellte. Das habe ich seitdem oft gehört und inzwischen nachgeschlagen, dass beide Formen richtig sind, also die oder das Cola. Liebe Grüße Sylvia

    Antwort
    • Liebe Sylvia,
      ein Cola habe ich noch nie gehört, das klingt echt seltsam! Dafür ist der Dauerstreit um der/die/das Nutella noch immer aktuell. Wie sagst du dazu? Ich bin für das Nutella(Glas) …
      Machst du mit und schreibst einen Beitrag?! Das wäre toll!
      Und das mit dem „SZ“ bleibt wohl so – auch „Grüsse“ sehe ich noch immer oft unter Briefen und E-Mails – oder heißt es e-mails oder eMails?!?!? 😁 Hach, Sprache ist ein weites Feld, wenn man erstmal anfängt …
      Liebe Grüße
      Nicole

      Antwort
  • Liebe Nicole, beim Gutgetute sind wir voll im selben Boot! Danke fürs Anprangern. Bei der Tür hingegen habe ich keinen Schmerzpunkt. Bin allerdings aus der Schweiz 🤣
    Ich bin noch am Sammeln, deine Blogparade ist auf jeden Fall auf meiner Want-To-do-Liste (auch ein unmögliches Wort) Gruss von Susanne

    Antwort
    • Liebe Susanne,
      ich freue mich schon auf deine Blogparade und besondere Schweizer Beispiele. 😊 Hoffentlich schaffst du es!
      Herzliche Grüße
      Nicole

      Antwort
  • In Österreich gibt’s schon das „ß“ und ich schreibe Straße und nicht Strasse. 🙂
    LG – Uli

    Antwort
    • Liebe Uli,
      da hab ich glatt Liechtenstein mit Österreich verwechselt, ich entschuldige mich! Und korrigiere nach deinem Hinweis natürlich auch meinen Beitrag. Und freue mich immer noch über deine auszumistenden Wörter… 😊
      Liebe Grüße
      Nicole

      Antwort

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