Wort des Tages: ZERHEILT
Auf dieses Wort bin ich beim Zeitunglesen gestoßen. ZERHEILT – so heißt der Titel einer Fotoausstellung von Frédéric Brenner, die bis zum 13. März 2022 im Jüdischen Museum Berlin zu sehen ist.
Ohne Fotos oder Fotograf zu kennen, hat mich dieses Wort sehr beschäftigt. Wie ist man, wenn man ZER-HEILT ist, wie fühlt man sich? Warum hat der Fotograf seine Werke unter diese Überschrift gestellt?
Es klingt ja spontan sehr absurd, so eine negative Vorsilbe mit einem positiven Wort zu kombinieren: Während ZER- als Vorsilbe eine Teilung, Trennung, Auflösung oder Zerstörung bezeichnet, steht das Partizip „ge-HEILT“ für etwas vollständig Gutes, Ganzes…
Genau deshalb hat mich dieses Wort motiviert, nach der sachlich-kurzen Ankündigung im Feuilleton auf der Museumsseite nach weiteren Informationen zur Ausstellung zu suchen.
In der Beschreibung des Jüdischen Museums Berlin heißt es:
Brenners Fotografien zeigen vielstimmige, manchmal bizarre und verstörende Impressionen von Ortlosigkeit und Entfremdung, die – als Betrachtung der Conditio humana im Allgemeinen – weit über die jüdische Geschichte oder die Geschichte Berlins hinausweisen. „Ich mache Bilder, um Bilder zu brechen“, so formuliert Frédéric Brenner seine Einladung an Betrachter:innen, die Eindrücke zu immer wieder neuen Geschichten zu verknüpfen.
Der Fotoessay ZERHEILT wird in dieser Ausstellung erstmalig gezeigt.
Hier geht es zur Website des Museums: https://www.jmberlin.de/ausstellung-zerheilt
Das Konzept finde ich sehr spannend, es macht mich neugierig – nicht zuletzt auch durch die Kraft des Wortes ZERHEILT…
Was für Assoziationen löst dieses Wort bei Ihnen aus? Hinterlassen Sie mir gerne einen Kommentar!
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