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Kaiser – König – Bettelmann? Mein Lieblingsfrühstück (Blogparade)

Die Frühstücks-Queen hat zu einer Blogparade aufgerufen und möchte Lieblingsgerichte rund um die erste Mahlzeit des Tages sammeln. Als Food-Journalistin und PR-Fachfrau spricht mich das Thema natürlich sofort an, und so widme ich mich zunächst rein sprachlich der wohl wichtigsten Mahlzeit. Als solche wird das Frühstück jedenfalls von den allermeisten Ernährungsfachmenschen definiert. Und auch das alte Sprichwort, mit dem ich als Kind groß geworden bin, scheint da zu folgen:

Frühstücke wie ein Kaiser, iss zu Mittag wie ein König und am Abend wie ein Bettler.

Frühstück gestern und heute

Woher stammt diese Redensart vom Kaiser – König – Bettelmann eigentlich? In einer Zeit, in der die meisten Menschen körperlich hart arbeiten mussten und der Tag früh begann, war es lebenswichtig, schon morgens etwas Kräftiges im Bauch zu haben, um dem Tag gewachsen zu sein. Auch mittags wurde reichlich gegessen, um durchzuhalten. Das Abendessen dagegen war weniger wichtig, denn man ging mit Einbruch der Dunkelheit ins Bett.

Heute liegen die Dinge anders: Essen ist immer und überall verfügbar, deshalb stimmen diese althergebrachten Regeln nicht mehr. Unter anderem belegen „Ramadan-Studien“, die Auswirkungen auf körperliche Veränderungen und Gesundheit untersuchen, dass die beim Ramadan üblichen und regelmäßigen nächtlichen Festessen eher einen neutralen oder positiven Effekt auf den Körperfettanteil und andere Gesundheitsmarker haben. Insgesamt geht es heute also darum, nicht mehr zu essen, als der Körper benötigt, vielfältig und abwechslungsreich zu speisen – und ein Kaloriendefizit einzuhalten, wenn man abnehmen möchte – egal, wann man die Mahlzeiten zu sich nimmt.

Doch bevor ich dir verrate, ob und wie ich am liebsten frühstücke, gehe ich zunächst auf die Bezeichnung „Frühstück“ selbst ein.

Frühstück: Herkunft und Geschichte des Wortes

Ich finde die Herkunftsgeschichte für das Frühstück in den verschiedenen Sprachen und Kulturen hochinteressant, es lassen sich hier hauptsächlich vier verschiedene Benennungs-Motive erkennen:

Die Tageszeiten-Bezeichnung

  • Das deutsche Wort Frühstück reicht etymologisch bis ins 15. Jahrhundert zurück und bedeutete mit dem Spätmittelhochdeutschen vrüestücke und vruostücke ursprünglich das „frühmorgens gegessene Stück Brot“. Es löste den bis dahin üblichen mittelhochdeutschen Ausdruck morgenbrōt ab, also das früh am Morgen gegessene Stück Brot.
  • Das schwedische Wort frukost und das dänische morgenmad beziehen sich wie im Deutschen auf die Tageszeit, zu der das Essen eingenommen wird.

Die Fasten-Bezeichnung

  • Der englische Name breakfast steht dagegen für das „Fastenbrechen“ durch die erste Nahrungsaufnahme nach der langen Nacht ohne Mahlzeit.
  • Ebenso ist das spanische desayuno (= Frühstück) zu verstehen, das abgeleitet ist von ayunar (= fasten).
  • Ähnliches gilt für Frankreich: Das petit déjeuner (= Frühstück) ist wörtlich ein „kleines Fastenbrechen“. Als déjeuner (wörtlich „Fastenbrechen“, jeûner = fasten) wird meist das Mittagessen bezeichnet.
  • Das portugiesische pequeno almoço bezeichnet das Frühstück – ähnlich wie im Französischen – als „kleines Mittagessen“.

Die kirchliche Bezeichnung

  • Im Italienischen wird das Frühstück als colazione bezeichnet (oder als prima colazione, wörtlich „erstes Mahl“). Dies geht auf den kirchenlateinischen Ausdruck collatio zurück. Im Deutschen hat das entsprechende Fremdwort Kollation laut Meyers Konversationslexikon unter anderem die Bedeutung „in Klöstern das mäßige Abendessen an Fasttagen.“

Die Bezeichnung als Imbiss/Snack

  • Das niederländische ontbijt (urverwandt mit dem deutschen Imbiss) bezeichnet das Frühstück wortwörtlich als „Anbeißen“.

Wenn du wissen möchtest, wie das Frühstück in anderen Ländern heißt, kannst du das auf Wikipedia nachlesen – ich mag z. B. isländisch oder finnisch auch sehr!

Funfact
Als Frühstücksdirektor wird umgangssprachlich eine hochrangige Führungskraft bezeichnet, die in einem Unternehmen oder einer Organisation keine operativen Funktionen innehat und primär repräsentative Aufgaben wahrnimmt.

Mein Lieblings-Frühstück

Ich gestehe – ich selbst habe als bekennende Nachteule (spät schlafen gehen, später aufstehen) keine durchgängige Frühstücksroutine. Meinen Kindern habe ich zwar, solange sie zur Schule gingen, ein Frühstück aufgenötigt und auch eine Brotbox mitgegeben, denn auch ihre Kopfarbeit war ja „harte Arbeit“ in der Schule. Ich selbst frühstücke in der Woche meist nicht oder sehr spät, denn ich habe tatsächlich kaum oder keinen Hunger morgens. Allerdings gönne ich mir am Wochenende alles, auf das ich Lust habe.

Ich nehme jedoch etwas mit zur Arbeit, damit ich nicht auf Süßes oder Ungesundes zurückgreife. Hier sind meine drei Lieblings-Frühstücke:

Bio-Dinkelsaftbrötchen vom örtlichen Bäcker

Dieses Brötchen gehört zu meinen liebsten, denn es ist aus Bio-Vollkorn-Mehl und steckt voller Energie. Man kann es auch nach mehreren Tagen noch gut essen. Ich belege es i. d. R. mit Frischkäse und Bergkäse und nehme dazu Datteltomaten mit. Damit bleibe ich satt bis zum frühen Abend!

Auch lecker ist das erst kürzlich entdeckte Buchweizen-Dinkel-Brot – yummy!

Frühstück mit Brot, Käse und Gurke
Frühstück mit Buchweizen-Dinkel-Vollkornbrot, Käse und Gurke. Foto: Nicole Isermann/NicPR

Joghurt, Obst, Saaten, Nüsse und Müsli

Zum Mitnehmen habe ich mir extra eine Thermo-Edelstahldose zugelegt, die dicht ist und lange kühl hält. In mein Eiweiß-Frühstück kommen meist Naturjoghurt oder Quark, frische oder Tiefkühl-Beeren, Leinsamen, Chiasamen, etwas Leinöl, kernige Haferflocken, geröstete Nüsse, manchmal Kokosflocken und für den Biss ein bisschen Crunchy-Müsli. Auch damit bleibe ich richtig lange satt!

Müsli mit Joghurt und Saaten zum Frühstück
Müsli mit Joghurt und Saaten zum Frühstück. Foto: Nicole Isermann/NicPR

Schreibübung
Bilde möglichst viele Wörter mit „Frühstück“, z. B. Arbeitsfrühstück, Bauernfrühstück, Gabelfrühstück, Katerfrühstück, Maurerfrühstück, Sektfrühstück, Sonntagsfrühstück, Frühstücksbuffet, Frühstücksfernsehen, Frühstückspause, Frühstückspension, Frühstücksraum, Frühstückszimmer … Welche fallen dir noch ein?

Fruchtiger Wrap

Mein Lieblings-Wrap zum Mitnehmen ins Büro im Sommer geht so:

  • Den gekauften Wrap (nicht zu groß) bestreichst du
  • mit Curry-Mango-Papaya-Aufstrich (Ränder freilassen), dann belegst du ihn
  • mit dünnem Putenbrustaufschnitt (auch Käse oder vegane Alternativen passen), Blaubeeren und Rucola.

Jetzt knickst du den unteren Teil nach oben und rollst die linken und rechten Seiten zusammen. Ich habe eine schmale, lange Dose, in die der Wrap super hineinpasst – oder du wickelst ihn in Papier oder Folie ein – nur wieder aufrollen sollte er sich nicht.

Ach ja: Porridge oder Bircher Müsli zum Beispiel mag ich gar nicht – diese lauwarme, warme „Pampe“ mag noch so gesund sein, die weiche Konsistenz ist einfach nicht meins. Und ich habe es – Ehrenwort – immer wieder mal probiert …

Wie hältst du es mit deinem Frühstück? Wie eine Kaiserin, ein König oder ein Bettelmann? Und was magst du lieber? Brot, Joghurt, Müsli oder Wrap? Verrate es mir gerne – und mach am besten auch bei der Blogparade mit!

Brot mit Frischkäse, Avocado und Spiegelei zum Frühstück
Eine weitere Brotalternative – eher am Wochenende – ist Brot mit Frischkäse, Avocado und Spiegelei zum Frühstück. Foto: Nicole Isermann/NicPR

Nicole Isermann

Nicole Isermann steht für Text, Redaktion, Content und PR mit Herz und Haltung! Mit Einfühlungsvermögen verfasst und bearbeitet die Wahlbonnerin Texte, die ankommen, berühren und Mehrwert liefern - am liebsten für Soloselbstständige mit echtem Herzens-Business. Ihre Lieblingsthemen sind Essen & Trinken, Lesen & Schreiben, Reisen & Kultur, Natur & Umwelt oder Engagement & Lernen. In den kreativen Schreibfluss findet Nicole u. a. mit ihren kreativen Elfchen und Zelfchen. Wenn sie nicht schreibt, engagiert sie sich ehrenamtlich für Kultur-, Kirchen- und soziale Projekte.

5 Gedanken zu „Kaiser – König – Bettelmann? Mein Lieblingsfrühstück (Blogparade)

  • Vom Frühstücksdirektor hatte ich bislang noch nie gehört – werde ich mir jedoch merken.
    Ich finde es immer wieder bemerkenswert, welche Mengen ich (und andere) beim Frühstücksbuffet im Urlaub vertilgen können – und freue mich gleichermaßen auf meine heimatlichen Routinen. Bei mir gibt es abwechselnd Müsli mit frischen Früchten, Vollkornbrot mit Marmelade und samstags Brötchen.
    Liebe Grüße

    Heike

    Antwort
    • So ähnlich halte ich es auch beim Frühstücken, aber eigentlich hab ich gar keine Routine – außer in den Ferien/im Urlaub. Ich liebe die Abwechslung – immer, auch beim Frühstücken!
      Liebe Grüße
      Nicole

      Antwort
  • Ist ja spannend, diese Ramadan-Studien werde ich mir mal ansehen. In der Ernährungswissenschaft scheint es besonders häufig hin und her zu gehen, die einen sagen, es kommt auf die Nährstoff- und Kalorienbilanz an, die anderen meinen, die Tageszeit zu der Kalorien aufgenommen werden, habe einen Einfluss.

    Besonders gefreut habe ich mich über deine Wortbetrachtungen. Es hat mich als Kind schon interessiert, wo Sprache herkommt. Meine Eltern haben eine Dudenreihe, da habe ich in jungen Jahren den Etymologieband gelesen 😆

    Die Idee mit dem Wrap nehme ich mal mit. Ich mag Wraps generell gerne und Curry-Mango-Auftrich hatte ich noch nicht drin.

    Liebe Grüße
    Angela

    Antwort
    • Das freut mich sehr! Ja die Studien fand ich auch spannend. Und sag mir, ob du den Wrap magst …
      Viele Grüße
      Nicole

      Antwort
  • Pingback: KW32/2024: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society

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