Gedanken zum Unwort des Jahres 2024: biodeutsch
Anfang der Woche wurde das Unwort des Jahres 2024 verkündet. Es lautet
BIODEUTSCH.
Seither beschäftige ich mich damit und habe einmal hinter die Kulissen dieses Wortes geschaut. Mich also mit Ursprung, Nutzung und Bedeutungswandlung dieses Wortes befasst.
Erfunden hat es in den 1990er Jahren ein türkischer Kabarettist:
„Wer sich biodeutsch nennt und das ernst meint, ist selbst eine Karikatur von mir.“
Muhsin Omurca, Kabarettist
Im Jahr 2017 wurde es noch im Duden aufgenommen. Seither ist es jedoch aus dem satirisch-ironischen Kontext herausgefallen.

Denn heute wird es quasi von rechten Kreisen gekapert – und genau deshalb wurde es nun zum Unwort des Jahres gewählt. Der Worterfinder selbst drückt es so aus:
Wenn jetzt aber Menschen diesen Begriff zur Ausgrenzung verwendeten, dann sollten sie sich bewusst machen, „dass gerade dieses Wort ihnen von einem Türken in den Mund gelegt ist. „
Und er ergänzt mit Blick auf den Rassismus und die nicht mehr ironische Verwendung des Wortes gerade in rechten Kreisen, dass das Wort „biodeutsch“ für ihn wie ein Kunstwerk sei. Man könne es auslegen, wie man wolle. Doch jetzt sei
„das Wort längst in der Gosse gelandet.“
Was ist deine Meinung zum Unwort des Jahres? Hattest du es zuvor schon einmal gehört? Oder selbst benutzt?
Teile deine Gedanken gerne mit mir im Kommentar. ⬇️
Quelle: WDR
PS:
Auch bei Radio Bremen gibt es unter der Rubrik „Auf ein Wort“ spannende Ausführungen von Friedrich Küppersbusch, dem „Wort-Doktor“, dazu – höre da gerne auch mal rein!
PPS:
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